Drang des Handelns

Prozession im Nebel – Ernst Ferdinand Oehme (1797-1855)
Wir sind von sterbender Natur,
geboren, um zu bauen diese Welt;
im Auf und Ab des Daseins Schicksalsspur,
die nebelhaften Pfade gehn, wie’s uns gefällt.

Vertrauend folgen wir dem Drang des Handelns,
um, was wir schufen, staunend anzusehen:
Das Wissen steht im Licht des Wandels,
es offenbart sich hässlich oder schön.

Nichts scheint mehr sinnbefreit, dient dem Verstehen
und offenbart sein Für und Wider,
hat Ausgleich und Vergeltung vorgesehen -
was wertlos schien, gewinnt Bedeutung wieder.

Vollkommenheit – der Weg dorthin ein Wählen,
Naturgesetze sind die Pflastersteine;
Aufrichtigkeit befreit von allem Quälen,
Ausgleich für Fehler treibt die müden Beine.