Die Schlafwandlerin

Die Nachtwandlerin – Maximilian Pirner ( 1854-1924)
Der Traum ist dein Teil, nicht das Wachen,
durch Silbergewässer dein Nachen
trägt rosenbekränzt dich zurück.
Wenn morgens die Sterne verblassen,
dann gehst du durch irdische Gassen
und freust dich am irdischen Glück.
 
Wie wenige wissen vom Träumen,
wie viele verwundert dein Säumen
und dass du es dennoch erreichst,
dass Sonne wie Wolken dich segnen,
dass Wunder dir lächelnd begegnen.
Sie wissen nicht, wie du uns gleichst,
 
uns heiteren Traumlandgefährten,
die wir unsern Schutz dir gewährten,
dich sandten, mit Rosen bekränzt,
im Lande der Wachen zu sagen,
wie reich deine Traumgärten tragen,
bis Wachen und Traum sich ergänzt.

<Ephides>