Vollkommenheit

Quelle: Pinterest
Auf ausgetretenen Wegen suchte ich Vollkommenheit,
verzweigten sich, wie altes Wurzelwerk, ins Irgendwo;
vom Sturm zerfetzt, verloren war‘s im Halt der Zeit,
und manchmal führten sie im Kreis ins Nirgendwo. 

Doch etwas fehlte - wie ein Band die Fässer hält,
mit Druck ums Holz gepresst, um innen reif zu werden,
schien mir dies Leben sinnlos, Bürde war die Welt,
kein Ort, um Wein zu werden, hier auf Erden. 

Genügsam war’s Bescheidenheit zu üben – 
ich schätzte sie gering, die Dürftigkeit der Welt.
Die Missgeschicke, die mein Dasein trübten,
sah ich von ‚meinem Turm‘ - den Blick entstellt. 

Erblickte ich doch nur mein eignes Bild im Spiegel,
das um sich selbst gedreht, die Wahrheit beugte.
Benommen war ich, Augen öffnend, wie ein Siegel,
brach ich den neuen Plan, der andre Wege zeigte. 

Einst wird das Schicksal uns die Dinge nehmen,
die wir entwinden müssen Stück für Stück.
Wir werden uns nach einem neuen Turme sehnen
und dort die Stufen steigen bis zum Glück. 

Auf jeder Stufe müssen wir entbehren, 
was uns das Erdenleben gab, mit jedem Schritt;
wir werden Himmel spüren schon auf Erden,
und in der Seele wissen: ER geht mit. 

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

8 Gedanken zu „Vollkommenheit“

  1. Danke auch für die Bilder, die du auswählst, sie passen so schön zu deinen Gedichten. Auch dafür hast eine ganz feine Hand. Und auch wenn die Bilder von Dir nicht sind, du bist eine wahre Kunstlerin.
    Schön, dass es Dich gibt.

    1. Liebe Shehinah, passende Bilder zu finden, ist oft langwierig. Bisher habe ich immer gute Bilder finden dürfen. Sie müssen eine gewisse Tiefe haben, um wirkungsvoll zu sein. Vielen Dank für Deine lieben Kommentare! Ich freue mich immer, von Dir zu lesen. Alles Gute ❣🙏👼

  2. Danke sehr liebe Gisela. Deine Worte: „Er geht mit“ haben mich heute viel kraft gegeben. Ich vertraue dass das gute gewinnen wird
    herzliche Grüße und nochmal Danke💖

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