Yesterday when I was young

Original Copyright:
Writer(s): Herbert Kretzmer, Charles Aznavour (1924-2018)

Übersetzung:

Gestern, als ich jung war…
Der Geschmack des Lebens war süß wie Regen auf meiner Zunge,
Ich neckte das Leben, als wäre es ein dummes Spiel,
So wie die Abendbrise eine Kerzenflamme necken kann.
Die tausend Träume, die ich träumte, die prächtigen Dinge, die ich plante,
Ich baute immer… ach, auf schwachem und schwankendem Sand.
Ich lebte bei Nacht und mied das nackte Licht des Tages,
Und erst jetzt sehe ich, wie die Jahre davonliefen.

Gestern, als ich jung war…
So viele Trinklieder warteten darauf, gesungen zu werden,
So viele eigensinnige Vergnügungen, die auf mich warteten
Und so viel Schmerz, den meine geblendeten Augen nicht sehen wollten.
Ich rannte so schnell, dass die Zeit und die Jugend endlich abliefen.
Ich hielt nie inne, um darüber nachzudenken, worum es im Leben geht,
Und jedes Gespräch, an das ich mich jetzt erinnern kann,
beschäftigte sich mit mir und sonst gar nichts.

Gestern war der Mond blau…
Und jeder verrückte Tag brachte etwas Neues zu tun.
Ich benutzte mein magisches Alter, als wäre es ein Zauberstab
Und sah nie die Verschwendung und Leere dahinter.
Das Spiel der Liebe spielte ich mit Arroganz und Stolz
Und jede Flamme, die ich zu schnell entzündete, erlosch schnell.
Die Freunde, die ich fand, schienen alle irgendwie wegzudriften,
Und nur ich bin auf der Bühne übrig, um das Stück zu beenden.
Es sind so viele Lieder in mir, die nicht gesungen werden wollen,
Ich spüre den bitteren Geschmack der Tränen auf meiner Zunge
Die Zeit ist gekommen, dass ich für das Gestern bezahle.
Als ich noch jung war…

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

14 Gedanken zu „Yesterday when I was young“

  1. Liebe Gisela, Seit meiner Pariser Zeit in den 60ern habe ich Charles Aznavour immer geliebt. Danke für das schöne Lied! Es sind weise Worte, obwohl ich sie persönlich nicht unterschreiben könnte. Mein Leben war schon damals kein unbeschwertes, weil ich mit 23 heiratete, was sich als äusserst schwierig erwies. Die Menschen sind so verschieden, auch von der Reife und der Verantwortung her. Aber das macht ja nichts, wie Du es auch empfindest. Liebe Grüsse, Elisa

    1. Liebe Elisa, das Leben in den 50er Jahren war nicht einfach, besonders für Frauen. Ich hatte bereits mit 19 Jahren zum 1. Mal geheiratet, weil ich meine Eltern verlassen wollte. Reif war ich damals lange nicht und musste sehr viele schmerzhafte Erfahrungen machen. In Paris war ich noch nie. Liebe Grüße, Gisela

      1. Liebe Gisela, in Paris zu arbeiten, war eine echte Herausforderung. Die Frauen im Büro waren selbstbewusster, doch ziemlich illoyal zueinander. Ich war ebenfalls nicht reif, als ich heiratete, und habe entsprechend „danebengegriffen.“ Dafür bekam ich meinen Sohn, der mich über manches hinwegtröstete, Dich bestimmt auch. Ich wünsche Dir gute statt schmerzhafte Erfahrungen. Liebe Grüsse, Elisa 🧡🕊🕊🕊🧡

        1. Mein 1. Sohn wuchs bei meinen Eltern auf – mehr oder weniger. Zu ihm fehlt mir bis heute jeder Zugang. Mein 2. Sohn gab meinem Leben einen Sinn, obwohl es nicht leichter wurde. Aber ich hatte einen sehr guten Job. Tja, die schmerzhaften Erfahrungen haben wir wohl alle. Es kann nur besser werden. Liebe Grüße, Gisela

  2. Guten Morgen, liebe Gisela,

    irgendwie geht manches bei mir anders herum, glaube ich. Natürlich altere ich körperlich, mit den dazu gehörenden Begleitern. Aber mental fühlt sich das anders an. Ich möchte nie wieder jung sein, mal davon abgesehen, dass das sowie Illusion ist 😉

    Sei herzlich gegrüßt!

    1. Lieber Reiner, jung sein möchte ich auch nicht mehr. Körperlich war ich bereits Mitte 20 am Ende und hab lange Zeit gebraucht, um einigermaßen leben zu können. Jetzt habe ich meine Alterswehwehchen und die alten sind abgeschwächt immer noch da. Geistig fühle ich mich nicht alt, aber bewusster als früher. Vieles würde ich heute anders machen.
      Herzliche Grüße nach Wuppertal! ☺

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