Gute Worte, schlechte Worte

Sie wurden aus ihren Familien verschleppt,
gekettet, wie Vieh und getrieben.
Als die Länder Afrikas blutbefleckt,
war kein Stein auf dem andern geblieben.

Das Weinen der Kinder, der Frauen, verklang,
doch der „Blues“ wurde weitergetragen.
Der Markt zog die Sklaven zur Arbeit heran,
Kränkungen ihr Lohn, statt Hoffnung, Verzagen.

Leibeigenschaft war ‚der Weißen‘ Geschäft,
Sklaverei brachte Amerikas Blühen.
Unterdrückung machte nicht Halt vor Geschlecht,
das brachte manch‘ Gutsherrn Vergnügen.

Die dunklen Fluten des ‚weißen Blutes‘,
ließen hemmungsvoll Ureinwohner meucheln,
und Priester, ganz gleich welch‘ geistigen Gutes,
ihnen von ‚guten‘ Religionen heucheln.

Sie verloren alles, doch niemals den Stolz,
noch immer kämpfen sie weiter.
Es gibt kein Zurück, Menschen, wie Ebenholz,
doch Schimpfnamen demütigen weiter.

Wir sollten auf Worte des Guten vertrauen,
die schlechten sind leider Geschichte.
Diese ‚schönen‘ zu wollen, ist kein Erbauen,
das macht kein Unrecht zunichte.

Der Mohr im „Struwwelpeter“ 1845 – wo eine dunkle Hautfarbe als Strafe galt
Mohr = Mensch mit dunkler Hautfarbe, ein historischer Begriff aus dem Mittelalter. 

Dieser Begriff bekam später einen zusätzlich herabsetzenden Charakter, denn im 18.
Jahrhundert wurde der Ausdruck „Mohr“ zunehmend durch das Wort „N….“ ersetzt, was auch heute noch die Rassen trennt und primitiv diskriminierend ist. Dieses Wort will verletzen und tut es auch. Deshalb muss es jetzt und in Zukunft aus dem Gedächtnis gestrichen werden.

Ich erinnere an die drei Heiligen aus dem Morgenland, darunter der Mohr 
Balthasar, es gibt schwarze Madonnen und Mohren-Darstellungen in bischöflichen Wappen.

War Jesus von dunkler Hautfarbe oder der von den Kirchen dargestellte blonde, weiße Mann mit hellblauen Augen?

Des Weiteren möchte ich an Anton Wilhelm Amo (1707-1753) erinnern. Er war als hochfürstlicher Mohr der erste schwarzafrikanische Philosoph Deutschlands.

https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Wilhelm_Amo
Jesus von Nazareth – nachgebildetes Foto: Bas Uterwijk

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

6 Gedanken zu „Gute Worte, schlechte Worte“

  1. Tolle Musik, liebe Gisela! Es gibt so viel schreiendes Unrecht – und immer wieder neues auf unserer Welt. Es ist furchtbar traurig. Auch in der Schweiz gab es ein paar Leute, die mit dem Sklavenhandel viel Geld „verdient“ haben. Liebe Grüsse, Elisa

    1. Liebe Elisa, ich freue mich, dass Dir die Musik gefällt. Man erlebt leider immer wieder, dass Menschen, die sich christlich nennen, auf Kosten anderer bereichern. Gerade in Amerika ist es üblich, jeden Sonntag in die Kirche zu gehen und sich mit Frömmigkeit zu schmücken. Aber die Armut ist gerade unter den dunkelhäutigen Amerikanern verbreitet. Deshalb würde ich niemals in die USA reisen. Diese Ungerechtigkeit kann ich nicht ertragen, ohne auf die Barrikaden zu gehen. Liebe Grüße zurück und ein schönes Wochenende.

      1. Ach, liebe Gisela, dann dürfte man ja nirgends mehr hin reisen. Es gibt überall schlechte und gute Menschen, und es gibt überall grausame Leaders und schwache oder arme Menschen, die einfach mitmachen müssen… Die Welt ist eine gefallene Welt. Ich finde, wenn jedes von uns Gutes hineinträgt, ist das jedes Mal ein kleiner Schritt zur Mitmenschlichkeit. Du bist so ein Mensch, ich danke Dir und umarme Dich, Elisa

        1. Liebe Elisa, Gutes, in diese, wie Du schreibst, „gefallene Welt“ zu bringen, ist wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Ich versuche es natürlich auch immer wieder und bin sicherlich viel zu feinfühlig für dieses Weltgeschehen. Aber Amerika hat keine Kultur. Dort würde ich nicht leben wollen. Mir tut jede dunkelhäutige Seele leid, die dort diskriminiert wird, wie mein Sohn hier. Es geht gegen meinen Gerechtigkeitssinn.
          Ganz liebe Grüße und behalte Deine positive Einstellung.

          1. Jetzt verstehe ich Dich, liebe Gisela. Es tut mir so leid, was Dein Sohn bei uns erleben musste, das ist unverzeihlich. Natürlich sind wir alle geprägt von unseren Erfahrungen. Ich hatte ganz liebe amerikanische Freunde, die inzwischen leider verstorben sind. Sie haben viel für den Frieden und für benachteiligte Menschen getan, und Kultur hatten sie auch.
            Ich bin überzeugt davon, dass Du mit Deiner Empfindsamkeit viele andere Menschen berührst. Viele Tropfen bilden mit der Zeit einen grossen See! Ganz liebe Grüsse, Elisa 💚💙

          2. Liebe Elisa,
            die amerikanische Ur-Bevölkerung wurde weitestgehend von Europäern ausgerottet, Afrikaner wurden dorthin gebracht und als Sklaven verkauft. Der Vater meines Sohnes kommt aus Curacao. Seine Großmutter gehörte zu den indigenen Ureinwohnern Südamerikas, der Großvater stammte im Ursprung aus Afrika. Mein Sohn war weder hier noch dort verwurzelt. Niemand wollte ihn als Menschen anerkennen.

            Die amerikanische ‚Kultur‘ besteht aus einer Vermischung aller anderen Kulturen. Eine Vermischung mit dem Ursprung ist unerwünscht.

            Leider hat sich daran immer noch nicht viel geändert. Das ist ein langer, beschwerlicher Prozess. Ich frage mich oft, ob wir Menschen sind oder Tiere, die nur ihre eigene Rasse dulden. Das Tierische haben wir noch lange nicht überwunden. Es wird noch lange „tropfen“ müssen.

            Liebe Grüße, Gisela

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