Herbstschwere

Schweigen, Stille, Dunkelheit –
nur das Rauschen müder Blätter,
die sich langsam lösen von den Zweigen.
Schaukelnd fallen sie der Nacht entgegen,
blühen noch einmal auf, in buntem Zauber,
legen eine farbenfrohe Decke auf die Wege;
majestätisch liegt die Welt im Sterben…
und der Tod, er schreitet still darüber,
um den Lebenskreislauf abzuschließen.

Herbstgedanken – Sonntagsstille !
Und die Uhr, sie tickt und tickt,
streut monoton Sekunden in das Grau,
das ruhig dahin fließt, wie ein träger Fluss.
Ich treibe haltlos, sinke in das Nirgends;
bin losgelassen, treibe ohne dich.
Ertrinke in den Fluten der Gedanken,
die mich ziehen, immer tiefer, und ich falle
wie die Blätter von den Bäumen…
und der Tod, er schreitet still darüber.

Autor: Gisela

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8 Gedanken zu „Herbstschwere“

  1. Liebe Gisela, das klingt einerseits sehr traurig, aber auch realistisch. Ganz wichtig ist es – sicher nicht nur für mich – dass man immer wieder etwas Schönes hat, an dem man sich erfreuen kann, trotz aller Schwierigkeiten, die auftreten. LG Marie

    1. Liebe Maria, der Herbst trägt eine Menge Melancholie in sich. Deshalb steht er mir besonders nah. Wie alles, hat auch er seine Schattenseiten. Schön, dass Du hier warst. Liebe Grüße, Gisela

  2. Auch wir sind Teil des Naturzyklus. Und das innerliche Sterben fühlt sich auch für mich, immer wieder, sehr schmerzhaft an. Doch dann trete ich gewandelt aus dem Dunklen wieder hervor. Und gebe mich den sprießenden Ideen und Gedanken hin, die mein Leben freudig erweitern und bereichern. Herzlicher Gruß, liebe Gisela, von Elli.

    1. Es gibt in der Seele einige Stellen, auf denen wächst nichts mehr. Tote Ecken, auf denen nichts mehr sprießen kann. Ich habe mich von der Welt zurückgezogen und die Welt von mir. Mir geht es gut damit. Ich bin ein weiser Eremit geworden. Liebe Grüße, Gisela

      1. Danke für deine Rückmeldung. Ich halte es für sehr wichtig, daß jeder seine persönlichen „Hilfsmittel, Techniken, Umgehensweisen“ findet, auf die er zurückgreifen kann. In verschiedenen Lebenssituationen. Und das gelingt mir am Besten, wenn ich gut nach oben angebunden bin. Aber auch geerdet bin. Herzlich grüßt dich, Elli

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