Im Wartezimmer

Wladimir Jegorowitsch Makowski (1846-1920) – Im Wartezimmer

Im Wartezimmer herrschte Stille,
acht Stühle noch, wo sonst die Fülle.
Abstand statt Enge, mundgeschützt,
zeitungsbefreit, wo‘s Viren nützt.

Grabesgesichter machen Runde,
kein Lächeln flieht bedecktem Munde.
Fast Jeder nestelt in den Taschen,
um dort sein Handy zu erhaschen.

Geduldig pikst die Langeweile,
man blickt herum, scheint nicht in Eile,
hat Hektik und das rasche Leben
behandlungswillig abgegeben.

Von Zeit zu Zeit ertönen Namen,
der Smartphone-Blick entflieht dem Rahmen,
die Warteschleife neu formiert,
bald ist’s vorbei, wenn das passiert.

Es laufen weiße Helferlein
im Hin und Her zum Arzt hinein.
Da sitzt man nun, gespannt und stumm
und wartet aufs Martyrium.

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

18 Gedanken zu „Im Wartezimmer“

  1. Liebe Gisela, von wegen Hilfe kann ich nicht mitreden, in der Schweiz ist nicht alles gleich. Es tut mir sehr leid, wie wenig man Rücksicht auf Deine Gesundheit nimmt. Das ist bitter. Gut, kannst du wenigstens darüber schreiben… Alles Liebe und baldige Besserung, Elisa

    1. Vielen Dank, Marie. Im Moment ist es leider nicht lustig. Die Situation ist für mich belastend, weil schmerzhaft. Seit ca. 3 Wochen nehme ich nun keine Medikamente mehr. Das ist schon mal gut. Es wird sicher bald besser werden. Bin zuversichtlich. Liebe Grüße, Gisela

  2. Bei meinem Hausarzt standen sie neulich bis auf die Straße. Ganz toll, wenn man mal wirklich unpässlich ist. Der Kerl will in den Ruhestand, findet aber keinen Nachfolger.

    Ich habe mir so einen dreibeinigen Hocker zum mitnehmen besorgt. Mit Teleskop-Füßen, schön klein und leicht. Zum Schlange-stehen/sitzen, nicht nur beim Arzt.

    Liebe Grüße, Reiner

    1. Guten Morgen lieber Reiner, ich könnte meinen Rollator mitnehmen. Da ich fast täglich mit dem Taxi in die Nachbarstadt fahren muss, ist das eher lästig. Also Stock und stehenbleiben bis zum Umfallen. Bin froh, wenn ich nicht mehr hinfahren muss. Ekelhafte Zustände! Liebe Grüße, Gisela

  3. Gisela wäre es nicht besser für dich wenn der Arzt zu dir kommen würde? Dann hättest du nicht den Stress im Wartezimmer.
    Es wird dir hoffendlich bald wieder besser gehen. Ich wünsche es dir, von ganzen Herzen.
    Lieben Gruß zur Nacht, Lilo

    1. Welcher Arzt kommt denn heute noch nach Hause? Hier jedenfalls keiner. Nicht mal der Hausarzt. Ich fahre fast täglich mit dem Taxi in die Nachbarstadt und stehe dort Schlange, um verbunden zu werden. Was soll ich machen!? Danke für Deine guten Wünsche. Dir einen schönen Tag und liebe Grüße, Gisela

      1. Die näheren Umstände sind mir nicht bekannt, aber ist ja schon unmenschlich!
        Hast du schon einmal versucht einen Pflegedienst mit entsprechender Ausbildung zu bekommen?
        Wende dich an deine Krankenkasse. Du hast doch in Pflegeversicherung eingezahlt und dir somit ein Recht auf Hilfe erworben. Denke auch daran der Winter kommt und dann über längere Zeit in der Kälte zu stehen, das ist nicht gerade förderlich für die Gesundheit. Tu mir bitte den Gefallen und kümmere dich um dich und dein Wohlergehen.
        Gisela mit Bescheidenheit kommst du nicht weiter.
        Lieben Gruß, Lilo

        1. Einen Pflegedienst bekomme ich nicht bei Pflegestufe 1. An manche Dinge lasse ich nur den Arzt behandeln. Das kann kein Pflegedienst.
          Von wegen Recht auf Hilfe. Ich habe zweimal Einspruch gegen die Pflegestufe erhoben. Der nächste Gang wäre zum Sozialgericht nach Düsseldorf. Das tue ich mir nicht an. Mit Bescheidenheit hat das nix zu tun. Habe ja schließlich 90 % Behinderung und kriege trotzdem nichts. Das ist unser Sozialstaat. Wer kein Geld hat ist selber schuld. Liebe Grüße, Gisela

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