Osterzeiten

Foto: Gisela Seidel
Ein letzter Tag in bunten Osterzeiten,
der, wie so manch ein and‘rer Tag verging,
gleich einem Bogenstrich, auf alten Saiten,
bereit zum Sprung, ein wundgescheuert‘ Ding. 

Gefärbte Eier, wie an Kindertagen -
niemand, der lacht und strahlt vor Glück.
Allein bleib ich mit all‘ den vielen Fragen,
nach denen, die aus meiner Welt entrückt.

Doch redsam ist die Stille in den Wänden,
gibt mir ihr Geist, der immer noch bei mir,
die Antwort in mein Herz: „Es wird nie enden!
Bist du bei mir, so bin ich auch bei dir.“  

In dieser Hoffnung werd‘ ich wieder Eier färben, 
werd‘ denken an vergang’ne Ostertage;
trübe Gedanken sollen nicht verderben,
was ich in all‘ der Zeit erfahren habe. 
Ich (Ostern 1957 + 1958)

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

10 Gedanken zu „Osterzeiten“

  1. Ach noch was: Nie ich bin echt da nicht lieb, es ist einfach eine Tatsache: Du segnest uns reichlich mit deinen Gedichten und Themen, das ist natürlich GOTT in Dir aber man soll Cesar geben was Cesar gehört
    Danke Dir von Herzen.💖

  2. Dir auch liebe Gisela, ach wenn du wusstest welche Reichtum an Gaben, Gott Dir gegeben hat. Sodass ich immer deine Gedichte als heilsam erlebe

    Doch traurig kannst du ja auch sein, morgen scheint wieder die Sonne in deiner Seele und wie dein lieben Sohn gesagt hat, irgendwann treffen sich Menschen die zusammengehören wieder. Sicher ganz sicher. Denn die Energie hat die Materie geschaffen, diese Energie, die Gott selbst ist siegt immer!

    Hab auch eine gute start in die Woche und Danke vielmals. Fühlt dich geborgen in Gottes liebevollen Armen.

    1. Liebe Shehinah, wenn Du meine Gedichte erleben kannst, wie Du es beschreibst, sehe ich mein Schreiben bestätigt und freue mich. So lange ich denken kann, habe ich diese Traurigkeit in mir. Vielleicht könnte ich ohne sie gar nicht schreiben. Gott erdachte die Welt als ein Gedicht… jedes Wort, jede Zeile dieser großartigen Schöpfung ist in Verbindung mit ihm, in uns und um uns.
      Danke und eine Umarmung aus der Ferne von mir❣

  3. Liebe Gisela, Du hast so viele großartige Gaben, ich bewundere immer wieder Deine Wortschöpfung und – auswahl. Es ist natürlich unendlich traurig, dass Du Deinen Sohn viel zu früh verloren hast und vor allem, dass Du eine so trostlose Kindheit hattest. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du noch viele schöne Momente hast, für die es sich zu leben lohnt.
    Alles Liebe, Marie

    1. Vielen Dank, liebe Marie. An Feiertagen ist es besonders schwer, aber ich lenke mich ab, so gut ich kann. Tja, meine Wortwahl finde ich oft selbst verblüffend. Mein Sohn sagte oft, ich hätte so seltsame Worte. Die kommen so aus mir heraus, obwohl sie nur noch selten benutzt werden. In meiner Kindheit habe ich gelernt, alleine zu sein. Eine harte Schule für meine späteren Jahre. Aber es war nicht alles schlimm.
      Für Deine guten Wünsche sage ich Dir vielen Dank und sende Dir herzliche Grüße. 💜💛🧡💚👋

  4. Wie wunderschön liebe Gisela! Du bist ja ein großes Geschenk für uns Menschen, die lesen und für andere, die sicher auch irgendwann auf deine Seite kommen werden. Sie werden den Samen, den du gepflanzt haben, irgendwann auch in Herzen tragen und es wird Früchte viele Früchte geben

    Ich komme von einer harten Stille Zeit in Regensdorf. Manchmal habe ich gemerkt ist gut Mangel und Leiden zu spüren. So auch manchmal umgeben von Atheisten, die scheinen den Glauben von einen zerstören zu wollen, doch die Liebe, die Liebe die Gott Selbst ist, besiegt. Sie besiegt immer. Immer

    Nun ich kann mit meinen gestorbenen auch im Herzen reden, sie sind lebendiger als wir und leben effizienter und kraftvoller als wir, die auf dieser Erde noch sind

    Schön dass es Dich gibt

    Herzliche Grüße und tausendmal Danke

    1. Du hast immer liebe Worte für mich, liebe Shehinah, dafür danke ich Dir von Herzen.

      Ich hatte irgendwann einmal geschrieben, dass man den Glauben an Gott nicht einfach so weiterreichen kann, wie die Missionare es versucht haben. Sie haben in ihren Augen etwas Gutes getan und etwas Schlechtes bewirkt. Menschen den Glauben zu nehmen, das darf man nicht tun. Ein jeder Mensch muss von Innen heraus selbst dazu kommen, sich öffnen zu wollen. Wenn ich dazu anregen kann, freue ich mich. Die Menschen in ihrer Oberflächlichkeit zum Denken bringen. Das wäre mein Anliegen.

      Du hast geschrieben, dass du von einer „harten stillen Zeit in Regensdorf“ gekommen bist. Das ist doch in der Schweiz, oder? Von Atheisten umgeben zu sein, sind wir immer öfter, und wenn jemand an Gott glaubt, dann ist es meist an den zornigen, strafenden, mordenden Gott des Alten Testamentes. Menschen haben schon immer versucht, Gott für ihre Schandtaten verantwortlich zu machen. Das schlechte Handeln der Kirchen hat das nicht besser gemacht.

      Ich denke wie Friedrich von Schiller. Er war ein Deist. Gott hat alles erschaffen und seine Naturgesetze regeln den Rest. Ein göttliches Eingreifen in die Belange unserer Welt ist demnach nicht nötig.

      Ja, ich denke auch, dass es im jenseitigen Bereich ein glücklicheres Leben gibt, als auf Erden, denn dort ist man frei und körperlos.

      Ich wünsche Dir eine angenehme Woche und sende herzliche Grüße an Dich zurück. 👼🙏💕👋

  5. Das ist ja wirklich ein trauriges Gedicht. Sie haben doch viel erreicht im Leben, sind bekannte Autorin, Dichterin, haben schöne Hobbies. Darüber kennen Sie doch bestimmt viele Menschen und sollten nicht einsam sein müssen. Wenn ich richtig rechne, sind Sie erst Anfang 70, haben vielleicht noch viele Jahre vor sich. Machen Sie jeden Tag etwas Schönes, Neues! Leben Sie mehr in der Gegenwart! Auch Kleinigkeiten können das Herz wärmen.

    1. Hallo Thomas, ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich Sie so nenne. Sie haben ein Auge für meine Dunkelheit, in die ich manch ein Gedicht von mir einbette. Ich bin wohl ein recht melancholischer Typ Mensch, ein Einzelgänger, der ‚wie das Veilchen im Moose im Verborgenen blüht‘. Da ich das Alleinsein vorziehe, habe ich gelernt, mich selbst zu beschäftigen. Einsamkeit empfinde ich, wenn ich an den Tod meines jüngsten Sohnes denke, der 2019 starb, und dann fallen mir viele Ostertage ein, die wir zusammen verbracht haben.
      Wäre meine Person bekannt, würde ich bei Wikipedia vorhanden sein. So aber bin ich das nicht. Dafür bald 70 Jahre alt… noch ein paar Tage. Meine Gegenwart besteht nur aus meinen Katzen, die mir Gesellschaft leisten. Ansonsten gibt es da nichts und das ist nicht mehr zu ändern. Es freut mein Herz, wenn ich hin und wieder ein neues Gedicht zustande bringe. Dann scheine ich noch gut zu sein, für wenige Leser. Alles Liebe, Thomas und viele Grüße.

Schreibe eine Antwort zu GiselaAntwort abbrechen