Herbstlied

von Hans Eckardt Wenzel und Band

Text:

Feinslieb, nun ist es Blätterbraun
Schon wieder in den Spitzen
Wann wir unterm Kastanienbaum
Am Abend fröstelnd sitzen
Das Jahr geht fort mit schwerer Fracht
Es bindet sich die Schuh‘
Ich bin so traurig heute Nacht –
Und du, du lachst dazu!

Feinslieb, die schwarze Jacke hängt
Die Schultern ab mir wieder
Wann schon so früh das Dunkel fängt
Uns und die Kält‘ die Glieder
In deinen Augen glimmt noch leis‘
Der Sommer voller Ruh‘
Ich wein‘, weil ich nicht weiter weiß –
Und du, du lachst dazu!

Feinslieb, das war es also schon
Der Sommer ist vertrieben
Die Vögel sind auf und davon
Und wir sind hier geblieben
Fremd zieh‘ ich ein, fremd zieh‘ ich aus
Ich weiß nicht, was ich tu‘!
Heut‘ Nacht, verwelkt ist mein Zuhaus‘ –
Und du, du lachst dazu!

Feinslieb, komm stirb mit mir ein Stück
Sieh, müd‘ die Blätter schunkeln
Wir dreh’n das Jahr doch nicht zurück
Und seh’n uns nicht im Dunkeln!
Lass in dem Kommen, Bleiben, Geh’n
Zertanzen uns die Schuh‘
Ich will noch soviel Himmel seh’n –
Und du, du lachst dazu!

Herbstlied

wie jedes Jahr:
Interpreten: Zupfgeigenhansel 

Text und Musik: (Wenzel & Band)

Feinslieb, nun ist es Blätterbraun
Schon wieder in den Spitzen
Wann wir unterm Kastanienbaum
Am Abend fröstelnd sitzen
Das Jahr geht fort mit schwerer Fracht
Es bindet sich die Schuh‘
Ich bin so traurig heute Nacht –
Und du, du lachst dazu!

Feinslieb, die schwarze Jacke hängt
Die Schultern ab mir wieder
Wann schon so früh das Dunkel fängt
Uns und die Kält‘ die Glieder
In deinen Augen glimmt noch leis‘
Der Sommer voller Ruh‘
Ich wein‘, weil ich nicht weiter weiß –
Und du, du lachst dazu!

Feinslieb, das war es also schon
Der Sommer ist vertrieben
Die Vögel sind auf und davon
Und wir sind hier geblieben
Fremd zieh‘ ich ein, fremd zieh‘ ich aus
Ich weiß nicht, was ich tu‘!
Heut‘ Nacht, verwelkt ist mein Zuhaus‘ –
Und du, du lachst dazu!

Feinslieb, komm stirb mit mir ein Stück
Sieh, müd‘ die Blätter schunkeln
Wir dreh’n das Jahr doch nicht zurück
Und seh’n uns nicht im Dunkeln!
Lass in dem Kommen, Bleiben, Geh’n
Zertanzen uns die Schuh‘
Ich will noch soviel Himmel seh’n –
Und du, du lachst dazu!

Bald fällt von diesen Zweigen

Text:

Bald fällt von diesen Zweigen
das letzte Laub herab.
Die Busch´ und Wälder schweigen,
die Welt ist wie ein Grab.

Wo sind sie denn geblieben?
Ach, sie sangen einst so schön.
Der Reif hat sie vertrieben,
weg über Tal und Höh´n.

Und bange wird´s und bänger
und öd´ in Feld und Hag;
die Nächte werden länger
und kürzer wird der Tag.

Die Vögel sind verschwunden,
suchen Frühling anderswo;
Nur wo sie den gefunden,
da sind sie wieder froh.

Und wenn von diesen Zweigen
das letzte Laub nun fällt,
wenn Busch´ und Wälder schweigen,
als trauerte die Welt.

Dein Frühling kann nicht schwinden,
immer gleich bleibt dein Geschick,
du kannst den Frühling finden,
noch jeden Augenblick.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

Text: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)
Musik: anonym – Französische Volksweise (auch: Ich hab die Nacht geträumet)