An ferne Ufer

Quelle: Pinterest / Tumbir
Zu den Gestaden ferner Ufer
treibt mich mein Kahn auf säuselnder Flut;
er folgt den unsichtbaren Rufern,
geleitet vom Lotsen, sicher und gut. 

Meer, durch dein brandendes Schweben
fließt mein Herz zu jenem Strand,
dessen Ort mir Heimat war, doch im Leben
nie erreicht und unbekannt. 

Schiff fahr‘ weiter noch ein Weilchen,
muss noch Erdenfracht bewahren!
Lass‘ mich achten Deine Zeichen,
führ‘ mich sicher durch Gefahren.

Wo die Friedenstauben fliegen,
ist mein ruhiger Seelenhafen;
wie ein Treibgut angetrieben,
will ich einst zu Hause schlafen. 

Fahrt ins Blaue

Und manchmal,
wenn sich die Sonne neigt,
mit gedämpftem Licht
hinter die Dächer steigt,
ja, manchmal
bin ich der Einsamkeit müde,
mit der ich so lange verwoben,
und ich bitte Gott, dass er mich trüge
von hier unten zu sich nach oben.

Doch manchmal,
erwache ich morgens und strecke
mich gierig aus nach dem Leben,
will Neues und noch vieles mehr –
hab’ keine Zeit zu vergeben.

Und manches Mal denk ich,
so lang ist mein Weg,
den ich mich zu gehen getraue,
so allein, voller Neugier und unentwegt –
geht meine Fahrt ins Blaue.