Mahl des Herrn

Letztes Abendmahl – Vladimir Kush *1965
Sein goldenes Blühen strahlte über allen,
die sich versammelten, zu dieser Stunde.
Des Meisters Nähe suchend, ihm gefallen,
ein jeder Jünger folgte seiner weisen Kunde.

Man lauschte seiner wortgewandten Stimme;
Er brach das Brot selbst mit dem längst Verführten.
„Nehmt’s hin, es sei mein Fleisch im hohen Sinne,
und seht, mein Geist ist der von Gott berührte.“

„Im süßen Wein liegt Wahrheit und das Leben.
Bald wird er bitter werden wie mein Sterben.
Soll zum Gedächtnis an mich Zeugnis werden,
den Geist der Wandlung bringen im Verderben.“

Das ‚Brot des Lebens‘ ist der Geist des Einen,
gebrochen mit den Menschen dieser Welt.
Verführt und ohne Glauben, wie sie scheinen,
hat Er als „Licht der Welt“ den Sinn erhellt.