Sog nischt kejnmol

Der 8. Mai 1945 war der Tag, an dem die bedingungslose Kapitulation aller Wehrmachtsteile (Marine, Heer, Luftwaffe) in Kraft trat und der 2. Weltkrieg in Europa beendete wurde.

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Im Krieg gegen die Ukraine in den heutigen Tagen: Nach Russland verschleppt wurden unzählige Kinder (heute nennt man die Zahl 205.000), Regimekritiker kommen ins Arbeitslager oder werden ermordet. Russland rechtfertigte die Invasion mit dem Vorwand, die russischsprachige Bevölkerung in der Ukraine zu schützen und die angebliche „Entnazifizierung“ des Landes zu betreiben – Argumente, die von der internationalen Gemeinschaft als Propaganda entlarvt wurden.
Die Welt blickt mit Hoffnung, aber auch Sorge auf die Entwicklung, denn der Ausgang dieses Konflikts wird nicht nur das Schicksal der Ukraine und Russlands bestimmen, sondern auch die zukünftige Ausrichtung der globalen Ordnung.

Partisanenlied von Hirsz Glik (1922, Wilna – 1944, Estland), der vom Aufstand im Warschauer Ghetto inspiriert die Hoffnung auf eine Zukunft in Worte fasst. Musik: Dmitry Yakovlevich Pokrass (Russian: Дми́трий Я́ковлевич Покра́сс) (1899, Kiev – 1978, Moscow).

Dieses Lied, bekannt als „Zog nit keynmol az du geyst dem letstn veg“, wurde zur Hymne des jüdischen Widerstands und spiegelt den Mut und die Entschlossenheit der Kämpfenden wider. Es wurde in verschiedenen Sprachen übersetzt und in zahlreichen Ländern aufgeführt, wodurch es zu einem universellen Symbol für den Kampf gegen Unterdrückung wurde.

Heutzutage wachsen Despoten wie Pilze aus dem Boden. Als wäre das Warschauer Ghetto nicht schlimm genug gewesen, lassen sie neue Ghettos entstehen, die wie ein offenstehendes Maul Menschen verschlingen. Die Körper können sie töten, die Seelen nicht! Ich kann nur immer wieder daran erinnern, dass es ‚Dämonen‘ gibt, die Unzucht mit der ganzen Welt treiben. Sie auszutreiben ist ein langer, schmerzhafter Prozess.

Originaltext:

zog nit keyn mol, az du geyst dem letstn veg,
khotsh himlen blayene farshteln bloye teg.
kumen vet nokh undzer oysgebenkte sho,
s’vet a poyk ton undzer trot: mir zaynen do!

fun grinem palmenland biz vaysn land fun shney,
mir kumen on mit undzer payn, mit undzer vey,
un vu gefaln iz a shprits fun undzer blut,
shprotsn vet dort undzer gvure, undzer mut!

s’vet di morgnzun bagildn undz dem haynt,
un der nekht vet farshvindn mit dem faynt,
nor oyb farzamen vet di zun in der kayor –
vi a parol zol geyn dos lid fun dor tsu dor.

dos lid geshribn iz mit blut, un nit mit blay,
s’iz nit keyn lidl fun a foygl oyf der fray,
dos hot a folk tsvishn falndike vent
dos lid gezungen mit naganes in di hent.

to zog nit keyn mol, az du geyst dem letstn veg,
khotsh himlen blayene farshteln bloye teg.
kumen vet nokh undzer oysgebenkte sho –
es vet a poyk ton undzer trot: mir zaynen do!



Frei übersetzt: 

Sag niemals, dass dies der letzte Weg ist.
Der bleierne Himmel verbirgt blaue Tage,
die Stunde, die wir ersehnt haben, kommt.
Unsere Schritte klingen: Hier sind wir!

Von den grünen Palmenhainen bis zu den weißen Schneelandschaften,
wir kommen mit dem, was wir erlitten haben, mit unserem Schmerz,
und wo ein Tropfen von unserem Blut fiel,
dort wurde unser Mut wiedergeboren, unsere Seele.

Die Morgensonne wird unseren Tag erhellen,
Das Gestern und der Feind, werden verschwinden.
Auch wenn nun Dunkelheit herrscht, wird das Licht folgen.
Möge dieses Lied uns immer begleiten!

Es wurde mit Blut geschrieben, nicht mit Blei.
Es klingt nicht wie der Gesang der Vögel am Morgen.
Es ist das Lied eines Volkes, inmitten der Trümmer,
die dieses Lied singen, mit Waffen in der Hand.

Sag niemals, dass dies der letzte Weg ist!
Bleierner Himmel, der blaue Tage verbirgt.
Die Stunde, die wir ersehnt haben, kommt.
Unsere Schritte ertönen: Wir sind da!