Engelsflügel

Caspar David Friedrich (1774 – 1840) – Engel in Anbetung

Wenn eine Sehnsucht weint,
ein Haus im Schatten steht,
geht dort mit mildem Licht,
ein Geist, der Sorgen trägt.

Und jedes müde Herz,
von diesem Geist erhellt,
versteht mit einem Mal
die Spaltung dieser Welt .

Geduldig schweigt er,
trägt sein Leid auf Erden
bis in den Abend,
ohne Aufbegehren.

Der Himmelsfrieden
fließt herab von fern,
versinkt in Träumen,
wie ein Hoffnungsstern.

Sein zarter Glanz,
ein Hauch nur, nur ein Schein,
will leiderfüllten Menschen
Liebe sein
und Hoffnung
über alle Trübnis breiten.

Geister der Nacht
mit Engelsflügeln gleiten.