Vollmondnacht

Quelle: Pinterest
Der Mond hat meine Nacht zum Tag gemacht,
war voller Traum-Gespinste und Gestalten;
zeigte mich selbst in nachtdurchlebter Macht
und Menschen, die sich schemenhaft entfalten.

Trotz festgeschlossener Augen war mein Sehen,
wie eine Reise durch das Hirn im Augenblick,
und wie ein Fenster öffnete sich das Verstehen,
gab Szenen frei, die mir ein bös Geschick.

Sah mich als Retter vor Beschneidungstat,
umringt von dunklen Frauen, bösen Blicken;
sah die Kollegin, die schon lang verstarb
und Köpfe, die in Eimern, abgeschnitten.

Auf einem Friedhof ähnelnden Gebilde,
weinte ein kleines Kind, schmutzig, allein;
es lief zu mir und bettete um Milde,
wollte zum Wasser und gereinigt sein.

Ich wachte auf – die Sinne grauumnachtet,
war voll von dieser kurzen Nachterfahrung.
Von Wahn und Wirklichkeit befrachtet,
scheint mir der Vollmondnächte Offenbarung. 

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

8 Gedanken zu „Vollmondnacht“

  1. Sehr schön geschrieben. Voller bedeutungsschwerer Worte. Gefällt mir. Veröffentlichst du eigentlich auch in gedruckter Form? Oder nur hier auf Deinem Blog? Würdest Du bestimmt auch ein breites Spektrum an Leserschaft erreichen können. Liebe Grüße 🙂

    1. Hallo Bruno, auf meinem Blog, rechte Spalte, findet man alle bisher veröffentlichen Bücher von mir, u. a. eine große Anzahl meiner Gedichte.
      Vielen Dank für Dein Interesse und liebe Grüße, Gisela

        1. Ich lese auch meist über den Reader. Aber dadurch leidet die harmonische Darstellung. Das Schiller-Buch steht komplett im Internet. „Jenseits des Schleiers“ findet man in Google Books. Beste Grüße

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