Es werde Licht

Den Gottlosen dieser Gesellschaft

Atheisten glauben an keinen Gott und auch nicht an eine geistige Welt. Das ist ihre Religion.
Deshalb wäre es vielleicht zunächst einmal wichtig, Gott zu definieren, wenn das überhaupt möglich ist. Ich kann nur sagen, wie ich ihn empfinde: Richtung weisend (daher richtend), in göttlicher, bedingungsloser Liebe, nicht linear. Wir Menschen beschränken ihn selbst durch unser Ego. Gott IST. Er gibt uns alle Freiheit und existiert außerhalb von Zeit und Raum. Der Heilige Geist ist ein unendliches Kraftfeld, das alles was existiert, in völligem Automatismus, von dessen angeborenen Bestimmung zu seiner ihm entsprechenden Ebene hinsteuert. Die göttliche Kraft herrscht absolut aufgrund ihrer alles durchwirkenden Eigenschaft und ist all-mächtig. Wir Menschen sind diesem Kraftfeld angeschlossen und justieren uns selbst zwischen Sein und Werden. Gott ist unendliches Bewusstsein in reinster Form. Unsere Handlungen, Gedanken und Entscheidungen sind eingeprägt in dieses göttliche Bewusstseinsfeld. Dies garantiert Gerechtigkeit.

„Die moderne Physik führt uns
notwendig zu Gott hin, nicht von ihm fort.
Keiner der Erfinder des Atheismus war Naturwissenschaftler.
Alle waren sie sehr mittelmäßige Philosophen.“

Der englische Astronom und Physiker
Sir Arthur Stanley Eddington
(1882-1946)

Wer ist hier auf dieser Welt in der Lage, die ethischen und moralischen Werte aller Länder auf einen Nenner zu bringen? Was bei uns als moralisch verwerflich oder gar politisch gefährlich angesehen wird, ist in anderen Ländern sittlich vertretbar. Wir Menschen haben nicht die globale Sicht über das Weltgeschehen. Deshalb ist es schwer, wenn nicht unmöglich, hier allgemein gültige Grundlagen zu schaffen. Demut vor der Schöpfung und vor allen Wundern des Lebens wären hier erforderlich, um den gemeinsamen Nenner (für mich die göttliche Instanz) zu schaffen.

Und dann ist da noch das menschliche Ego, das sich selbst als oberster Herrscher fühlt und so den Zugang zur Wahrheit verhindert. Säkularismus hat wachsende Popularität. Jede Bezugnahme auf Gott und die geistige Wahrheit wird entweder verhindert oder zu entfernen versucht, und genauso ist man bemüht, die Grundlagen von Moral und Ethik abzuschaffen.

Die menschliche Entwicklung unterliegt einem langwierigen Prozess, der nicht von Heute auf Morgen geschehen kann. Auch die Kirchen machen diesen Prozess durch. Die Kirchen wollen alles besser wissen. Sie geben den Gläubigen „die Wahrheit“ vor. Jede Kirche hat da ihre eigene; manche drohen mit ewigen Höllenqualen, wenn sich die Menschen nicht nach ihren Dogmen richten. Die Kirchen sind allesamt weltlich. Jesus Warnung vor den Schriftgelehrten und Pharisäern hat auch heute noch Gültigkeit.

Lt. Bibel sagte Jesus: Mat 6,6: „Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten öffentlich.“

Ich sehe die Kirchen als einen Weg zur Wahrheit. Der Geist Gottes führt zum geistlichen Leben. Ich baue auf dieses geistliche Leben – unseren Ursprung in Gott!

Hilfe für den Nächsten ohne Glauben an Gott sehe ich nicht als „platten Humanismus“. Indirekt dient auch ein Nichtgläubiger durch eine solche Handlung Gott, denn Gott ist in jedem Menschen zu finden. Ethik ohne den Glauben ist nichts, und damit meine ich, dass wir in allen unseren Handlungen das Wesentliche, Gott, nicht vergessen sollten. Man darf nicht nur Gutes tun, um dafür in den Himmel zu kommen oder einen Platz in Gottes Königreich (?) auf Erden zu erhalten. Man sollte gut sein, ohne Gegenleistung und ohne Aussicht auf Belohnung!

Spiritualität = Geistigkeit, Weg zum höheren Bewusstsein; Religion = Spirituelles Erleben und ethisches Handeln; Religion will zwischen „Himmel und Erde“ verbindlich sein.

Beides trägt doch das Wesentliche in sich: den Glauben an Gott. Deshalb sollte weder das Eine noch das Andere verteufelt werden. Jeder Mensch ist durch seine göttliche Abstammung spirituell…der eine vordergründig, der andere hintergründig. Ob ausgeprägt oder nicht, letztendlich ist Spiritualität immer individuell, denn jeder Mensch treibt aufgrund seiner Lebensgeschichte und Tradition, in die er hineingeboren wurde, auf unterschiedlichen Strömungen und Religionen. Es gibt Menschen, in deren Leben ist Spiritualität überhaupt nicht wichtig. Sie lehnen es ab, weil sie sich ihrer Gotteskindschaft nicht mehr bewusst sind. Die Sinnsuche wird erst beginnen, wenn der Mensch sich seines göttlichen Ursprungs bewusst geworden ist. D. h., er wird Gott dann als transzendentes und immanentes Wesen sehen und eine Verbundenheit mit dem Göttlichen spüren.

Die meisten Atheisten sind es nur, weil sie sich die geistige Welt nicht vorstellen können. Manche haben Angst davor; anderen ist diese Denkweise zu abstrakt. Daraus kann man niemandem einen Vorwurf machen. Vielen ist der Glaube an Gott aberzogen worden. Diese alten Muster lassen sich nur selten löschen.

Die Zweiseitigkeit der Schöpfung existiert als männlich und weiblich, als Verborgenheit und Erscheinung, als unfassbar und fassbar, kausal und a-kausal, als Sein und Werden.

Wer keinen Gedanken an den Grund seines Lebens verschwendet, macht sich möglicherweise auch keine über den Tod. Der steht dem Leben völlig entgegengesetzt. Er ist quasi das Gegengewicht zum Weltlichen. Diese Welt zeigt nur die eine Seite der Medaille – die materielle Kausalität. Die meisten Menschen können nur diese Seite wahrnehmen. In dieser Welt herrscht das Gesetz von Ursache und Wirkung. D. h., wenn ich etwas ins Feuer werfe, verbrennt es, begieße ich etwas mit Wasser, dann wird es nass…etc. Das ist das Kausalitätsdenken, und es erzeugt auch das Lohn-Prinzip. Wenn jemand gut handelt, will er belohnt werden; handelt er böse, wird er bestraft. Dieses Denken überträgt der Mensch auch auf Gott. Er stellt seine Bilanz auf und will mit Gott ein Geschäft machen.

Durch den Tod kommt etwas ganz anderes in die Welt. Etwas, was sich der Kausalität entzieht. Darum ist der Tod ein Teil der Schöpfung. Er ist unberechenbar und mit ihm wird gleichzeitig das Prinzip des Vertrauens, des Glaubens und der Liebe in die Welt gebracht, die sich geben, ohne Lohn zu erwarten.

Ohne diesen Geist, ganz gleich wie wir ihn nennen, gibt es kein Leben in der Materie! Das ist die einzige HEILIGE EINFALTIGKEIT: GOTT! In Jesus Christus hat er uns sich selbst als Mensch offenbart, doch die weltlich gesinnten Menschen können nur die rein materielle Seite sehen. Von dem geistigen Wesenskern haben diese Menschen keine Ahnung. Sie wollen weder darüber nachdenken, noch darüber reden. Deshalb ist es ihnen nicht möglich, Christus zu empfinden und zu begreifen. Primitive weltliche Menschen haben Jesus körperlich getötet. Aber Christus in seiner Weitsicht und Güte lässt die unreifen Früchte am Baum hängen, damit sie „reif“ werden können!

©Gisela Seidel

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

10 Gedanken zu „Es werde Licht“

  1. Dein Beitrag, liebe Gisela, geht sehr tief und sehr weit. Danke herzlich für diese wertvollen Gedankenanstösse.
    Für mich persönlich wird der Glaube weniger vom Intellekt, denn von der Seele her fassbar. In diesem Zusammenhang möchte ich das berühmte Argument für den Glauben an Gott des genialen französischen Mathematikers, Physikers, Mystikers und Theologen (1623 – 1662) zur Sprache bringen , das er Kritikern des Glaubens zu bedenken gab:
    „Ihr sagt also, daß wir unfähig sind zu erkennen, ob es einen Gott giebt. Indessen es ist gewiß, daß Gott ist oder daß er nicht ist, es giebt kein Drittes. Aber nach welcher Seite werden wir uns neigen? Die Vernunft, sagt ihr, kann aber nichts entscheiden. Es ist ein unendliches Chaos, das zwischen uns liegt und wir spielen hier ein Spiel in dieser unendlichen Entfernung von einander, wo Kopf oder Wappen fallen wird. Was wollt ihr wetten? Nach der Vernunft könnt ihr weder das eine noch das andre behaupten; nach der Vernunft könnt ihr keins von beiden leugnen. So werfet denn nicht denen Irrthum vor, die eine Wahl getroffen, denn ihr wißt nicht, ob sie Unrecht haben, und ob sie schlecht gewählt. […]
    [E]s muß gewettet werden, das ist nicht freiwillig, ihr seid einmal im Spiel und nicht wetten, daß Gott ist, heißt wetten, daß er nicht ist. Was wollt ihr also wählen? […] Ihr habt zwei Dinge zu verlieren, die Wahrheit und das Glück und zwei Dinge zu gewinnen, eure Vernunft und euern Willen, eure Erkenntniß und eure Seligkeit, und zwei Dinge hat eure Natur zu fliehen, den Irrthum und das Elend. Wette denn, daß er ist, ohne dich lange zu besinnen, deine Vernunft wird nicht mehr verletzt, wenn du das eine als wenn du das andre wählst, weil nun doch durchaus gewählt werden muß. Hiemit ist ein Punkt erledigt. Aber eure Seligkeit? Wir wollen Gewinn und Verlust abwägen, setze du aufs Glauben, wenn du gewinnst, gewinnst du alles, wenn du verlierst, verlierst du nichts. Glaube also, wenn du kannst.“
    – Blaise Pascal[1] (aus Wikipedia)

    1. Liebe Elisa, der Verstand ist die größte Hürde, die dem Glauben gegenübersteht. Diese Hürde kann man nicht überwinden, indem man sich missionieren lässt. Der Glaube ist keine Blüte, die man weiterreichen kann, man muss ihn im Innersten erfahren. Erst dann wird man davon nicht mehr abweichen. Existieren Himmel und Hölle? Ich denke nicht in der Art, wie uns das die Kirchen vermitteln wollen. Hölle ist für mich ein Gott ferner Raum. Einzig Liebe und Sehnsucht treibt von dort heraus. ‚Himmel‘ ist für mich die geistige Welt, die in verschiedene Ebenen gegliedert ist.
      Mit den Auslegungen von Blaise Pascal kann ich nichts anfangen. Die landen doch nur wieder auf der Grundüberlegung, mit Gott ein Geschäft machen zu wollen: Wenn du glaubst, kommst du in den Himmel, wenn nicht in die Hölle. Jesus sagte, das ein gläubiger Mensch nicht automatisch in den Himmel kommt, wie Paulus. Er müsse danach leben, war Jesus Aussage. Das sehe ich genauso.
      Unsere Seele ist gottverbunden. Sie weiß viel mehr, als wir denken.

      Danke für Deinen Kommentar. Ich freue mich immer, wenn mein Beitrag zu Diskussionen führt.

      Herzliche Grüße 💚

      1. Liebe Gisela, Du hast eine sehr überzeugende, klare Art, die ich in Deiner Antwort gut nachvollziehen kann. Ich fühle, dass Du Recht hast. Dennoch hat die vereinfachte Aussage für mich etwas Bestechendes: „Ich glaube lieber an Gott, auch wenn es ihn vielleicht nicht gibt, als dass ich nicht an ihn glaube, und es gibt ihn.“ Blaise Pascal, denke ich, hatte es mit sehr harten Kritikern seines Glaubens zu tun, die er auf die damals wohl übliche Art zu überzeugen suchte. Aber das geht tatsächlich auf das Schielen nach einem Vorteil hinaus… Liebe Grüsse, Elisa 🌹

  2. Ich glaube nicht an Gott, weiß aber doch, dass es eine geistige Welt gibt. Der Philosoph Thomas Nagel hat in seinem Buch „Geist und Kosmos“ sehr gut dargelegt, dass „die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist“. Dabei spricht er aber nirgends über Gott. Es bedarf keines Gottes, um die Existenz einer geistigen Welt anzuerkennen und um zu wissen, dass Kausalität nicht auf menschliches Denken und Handeln anwendbar ist.
    Ethik erhebt grundsätzlich den Anspruch universeller Gültigkeit, sonst ist sie nur Folklore. Als gemeinsamen Nenner würde ich Kants kategorischen Imperativ vorschlagen. Auch Kant besteht darauf, dass ein Handeln nur dann als ethisch motiviert gelten kann, wenn es sich einer Norm verpflichtet und nicht auf einen möglichen Nutzen schielt oder nur aus Neigung erfolgt.
    Kants Ethik kommt ohne Gott aus.
    Der Tod lehrt uns leben. Zu dieser Erkenntnis sind auch Menschen gekommen, ohne Gott in ihre Argumentation einzubeziehen, zum Beispiel Manfred Heidegger in „Sein und Zeit“.
    Kurz: Viele Ihrer Thesen lassen sich auch ohne Gottesglaube nachvollziehen.
    Ich selbst würde mich nicht Atheist nennen, das „A“ klingt zu sehr nach „Anti“. Ich glaube nicht an Gott, kann seine Existenz aber auch nicht ausschließen. Deshalb bin ich weder gegen Gott, noch gegen die, die an ihn glauben.
    Ich halte es dennoch für geboten, Erklärungen dessen, was wir in dieser Welt erfahren, ohne Bezug auf Gott zu suchen. Die Menschen hielten einmal Blitze für das Tun eines Gottes.
    Wenn es Gott gibt, was ich nicht glaube, so ist er meines Erachtens in der Welt nicht zu finden, da er sie transzendiert. Hier gibt es in meinen Augen nur einen Zugang: die Offenbarung im mystischen Erleben, in der Vision.
    Solange mir eine solche nicht zuteil wird, glaube ich nicht an Gott. Ich bin jedoch offen dafür, wie gesagt bin ich nicht gegen Gott, nur ohne.
    LG Michael

    1. Wer ist Gott?
      Für mich ist „Gott“ nur eine Bezeichnung, wie z. B. auch „Allah“ oder „Großer Manitou“, was Großer Geist bedeutet. Im Mittelalter sah man einen alten Mann mit Bart, ich nenne ihn den „Heiligen Geist“. Niemand kann sich ein Bild von ihm machen, sollte es auch nicht. ER ist alles was IST.

      Gott wird in unsere Körper geboren. Deshalb leben wir. Aus einer toten Person ist der Geist bereits ausgefahren.

      Gott ist universal! Von Darwins Erkenntnissen entferne ich mich, weil zur Schöpfung auch die Weiterentwicklung gehört, um den Fortbestand zu sichern. Alles Konstante erstarrt und dieser Stillstand würde die Natur vernichten.

      Philosophen tun sich schwer mit der Bezeichnung „Gott“. Das kenne ich nicht anders. Für sie ist Gott kontraproduktiv.

      Es gibt in unsrer Welt der Gegensätze immer auch die materielle Welt zur geistigen. Beide sind real.
      Gott ist die geistige Instanz. Ohne ihn gibt es kein Leben. Niemand vermag neues Leben zu erschaffen! Das ist wie ein Lichtfunke, der fehlen würde.

      Kant kommt ohne Gott aus, schließt ihn jedoch nicht aus.
      „Moralisch ungläubig ist der, welcher nicht dasjenige annimmt, was zu wissen zwar unmöglich, aber vorauszusetzen moralisch notwendig ist. Dieser Art des Unglaubens liegt immer Mangel an moralischem Interesse zugrunde. Je größer die moralische Gesinnung eines Menschen ist, desto fester und lebendiger wird auch sein Glaube sein, an alles dasjenige, was er aus dem moralischen Interesse in praktisch notwendiger Absicht anzunehmen und vorauszusetzen sich genötigt fühlt.“ – Immanuel Kant –

      Der Tod lehrt uns leben?
      Was meint der Autor mit „leben“? Jede Erfahrung lehrt uns zu leben und ethisch zu handeln.
      Der Tod kann nicht Lebensmeister sein. Aber er lässt uns eine Erfahrung machen: das Loslassen.

      Meine anfänglichen Erfahrungen machte ich, ohne an Ethik und Moral zu denken. Ich lebte einfach.
      Aber es ist wie bei einem Kind, das ins Feuer greift und sich verbrennt. Dann beginnt es zu überlegen.

      Der universelle Geist ist zeitlebens da und formte mich aus mir selbst heraus. Ein langwieriger Prozess. Selbsterkenntnis = Gotteserkenntnis!
      Ein kleiner Teil von etwas Größerem sein.

      Das Göttliche ist transzendent. Den mystischen Zugang hatte ich bereits. Es gibt keinen Tod, nur Leben! Deshalb kann der Tod mich nichts lehren.

      Ein reifer Mensch wird in dem ganzen All die göttlichen Zusammenhänge sehen und kennenlernen. Er wird in sich selbst die Offenbarung Gottes erblicken und sich als Offenbarungswerkzeug Gottes betrachten. Ich kann immer nur Gott finden!

      Alles Liebe

    1. Liebe Johanna, ja, das hatte ich mir von der Seele geschrieben. Ich freue mich, wenn es Dich in irgendeiner Weise anspricht.
      Herzliche Grüße💚

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