
Max von Schenkendorf (1783–1817) hinterließ uns seine Dichtung „Freiheit, die ich meine“, die nach der Vertonung mit Melodie von Karl August Groos zu einem der bekanntesten Volkslieder hierzulande gehört.
Das zur Zeit des Biedermeier entstandene Lied wurde zunächst vor allem idealistisch-innerlich verstanden und später den „Vaterlands-, Helden-, Kriegs- und Siegesliedern“ zugeordnet.
1. Freiheit, die ich meine, die mein Herz erfüllt, komm’ mit deinem Scheine, süßes Engelbild. 2. Magst du nie dich zeigen der bedrängten Welt? Führest deinen Reigen nur am Sternenzelt? 3. Auch bei grünen Bäumen in dem lust’gen Wald, unter Blüthenträumen, ist dein Aufenthalt. 4. Ach! das ist ein Leben, wenn es weht und klingt, wenn dein stilles Weben wonnig uns durchdringt. 5. Wenn die Blätter rauschen süßen Freundesgruß, wenn wir Blicke tauschen, Liebeswort und Kuß. | 6. Aber immer weiter nimmt das Herz den Lauf, auf der Himmelsleiter steigt die Sehnsucht auf. 7. Aus den stillen Kreisen kommt mein Hirtenkind, will der Welt beweisen, was es denkt und minnt. 8. Blüht ihm doch ein Garten, reift ihm doch ein Feld auch in jener harten Stein erbauten Welt. 9. Wo sich Gottes Flamme in ein Herz gesenkt, das am alten Stamme treu und liebend hängt; 10. Wo sich Männer finden, die für Ehr und Recht muthig sich verbinden, weilt ein frei Geschlecht. | 11. Hinter dunkeln Wällen, hinter ehrnem Thor, kann das Herz noch schwellen zu dem Licht empor. 12. Für die Kirchenhallen, für der Väter Gruft, für die Liebsten fallen, wenn die Freiheit ruft. 13. Das ist rechtes Glühen frisch und rosenroth: Heldenwangen blühen schöner auf im Tod. 14. Wollest auf uns lenken Gottes Lieb und Lust. Wollest gern dich senken in die deutsche Brust. 15. Freiheit, holdes Wesen, gläubig, kühn und zart, hast ja lang erlesen dir die deutsche Art. |

Freiheitliches Denken und Handeln umfasst nicht nur die eigene Freiheit, sondern auch die der anderen. Das sollten wir nie außer Acht lassen! Wir sollten immer dazu bereit sein, sie gegenseitig zu verteidigen und zu schützen.
Immer wieder lese ich, dass die Freiheit des einen endet, wo die des anderen beginnt. Ich denke aber, dass das falsch ist und Deine Deutung zutrifft: Meine Freiheit kann nur so weit reichen wie Deine und wenn ich Deine Freiheit nicht verteidige, habe ich auch meine aufgegeben.
Ein Dieb bereichert sich an meinem Eigentum und geht dabei über Leichen. ER nimmt sich die Freiheit das zu tun und stürzt mich dadurch in Unfreiheit. Demnach endete meine Freiheit, wo die des Angreifers begann. Der Dieb hat nicht bedacht, welche Auswirkungen seine Tat haben wird. Er hat damit eine Maschinerie in Gang gesetzt, die er nicht mehr aufhalten kann und beide Parteien in Unfreiheit gebracht.
Würde ich Dich der Tat eines Angreifers überlassen, ohne Dir zu helfen, wäre das eine unmoralische Freiheit. Durch mein Nichtstun würde ich gegen sittliche Grundsätze verstoßen und die freiheitliche Gesellschaftsordnung mit ihren Werten und Normen außer Acht lassen. Damit könnte ich nicht leben. Jeder Mensch hat ein Recht auf eine moralische und religiöse Freiheit. Diese Freiheit würde ich aufgeben, wenn ich Deine Freiheit nicht verteidigen würde.
Das Lied ist wunderschön. „Freiheitliches Denken und Handeln umfasst nicht nur die eigene Freiheit, sondern auch die der anderen“, genau das sollten alle respektieren. LG Marie
Danke, Marie! Ich wünsche Dir einen schönen Tag. LG Gisela
Ein wunderschönes Lied! Vielen Dank fürs Teilen, liebe Gisela.
Herzliche Grüße, Bettina
Es war mir gerade am heutigen Tag danach. Vielen Dank für Deinen Kommentar, liebe Bettina und Grüße von Herzen, Gisela