
Blaues Blümlein zwischen den Ähren,
wo du mit Mohn im Sonnenlicht verwoben,
warst einst der Preußen Lieblingswildkraut auf dem Felde;
gar königlich die Häupter, die du kränztest.
Wo die Insektenvielfalt Lebensräume schuf auf Feldern,
die golden glänzten und im Winde wogten,
flocht die Natur der Blumen Buntheit ein,
wie Malerei von einst, die mit gekonnten Pinselstrichen
des Künstlers Schau für all die Städter bannte,
die Felder nur erträumten und deren süße Pracht
den Mägen und den Augen Nahrung bot.
Vergangen ist die Zeit und die Romantik ist vertrieben,
wie die Insektenvielfalt auf den Feldern.
Windet man heut noch Kränze, ein Geflecht aus Korn und Blumen?
Welches Haupt empfände schmückend solch profane Dinge?
Der Mann hat seinen hohen Rang verlassen,
wo er geschlechtsneutral zu Buche stand;
längst aus der Mode kam die Weiblichkeit,
heut steht sie lieber gendernd ihren Mann.
Obwohl nur Korn gefüllte Felder Nahrung bringen,
wird alles blumenlos und unromantisch sein.

Liebe Gisela, ich liebe dein schönes Gedicht und ich liebe die königsblauen Kornblumen, wie sie auch heute noch – selten zwar – zwischen dem roten Mohn hervorblinzeln. Liebe Grüsse Elisa 🩵
Vielen Dank, liebe Elisa. In punkto Blumenvielfalt reise ich gerne in die Vergangenheit. Liebe Grüße, Gisela
Liebe Gisela, ich bin um jedes Zipfelchen Romantik froh, das ich heutzutage noch erwische. Wie bei Dir oder heute auch bei Reiner und seinem Handkuss. Danke und herzliche Grüße, Bettina
Liebe Bettina, zur Zeit der Romantik gab es noch Geheimnisse, die man entdecken durfte. Heute ist alles transparent und kurzlebig, wie die Musik. Als wäre damals alles aus dem Herzen gekommen, was bis heute geblieben ist. Sicher war nicht alles gut, aber die verklärte Erinnerung lädt zum Träumen ein. Danke für Deinen Kommentar und herzliche Grüße, Gisela
Ja, diese Transparenz um jeden Preis hat schon oft etwas Zerstörerisches.