Der Tragödie letzter Teil

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Seht, die Vielen, die da weinen,
wie sie sich im Leid vereinen,
wie sie tastend vorwärtsgehen,
ängstlich keinen Ausweg sehen.

Finden nicht den Weg hinaus,
denn sie irren durch ein Haus
ohne Türen, fensterlos,
leeren Räumen, riesengroß.

Abgeschlossen von der Welt
sind sie auf sich selbst gestellt.
Nur die Nächsten gehen mit
einen Steinwurf weit ein Stück.

Wie es ihre Glieder schüttelt,
wie der Tod am Leibe rüttelt!
Die, die jetzt verlassen sind,
weinen Tränen wie ein Kind.

Treiben in erregter Stunde
durch des Strudels Todesrunde;
was im Körper aufbegehrte,
schwebt alsdann auf stiller Fährte.

Dann erlischt der Augenblick,
nimmt das Licht der Welt zurück,
um in letzter Agonie
loszulassen – irgendwie.

Wohl dem, der mit innerem Blick
tröstend sieht, der Stunde Glück,
denn er fühlt sich neugeboren,
leibbefreit und ohne Morgen.

Fit gemacht zur nächsten Phase
wird Verzückung zur Ekstase,
denn es dient dem Seelenheil
der Tragödie letzter Teil.