Dichter und Geister

Gemäldeausschnitt – von Guido Reni (1575-1642)

Betrunken von den Worten vieler Stunden,
die im Gedankennetz sich fangen,
die Welt verlassend, schwindlig drehend, runden,
in einer Sphäre tiefer Freiheit landen.

Die Sprache überschlägt sich in der Welle,
als inspirierender Impuls und Reaktion,
die leere Blätter füllt, in einer Schnelle,
als seelentief erwachte Kreation.

Es schreiben mit, die Geister der Epochen –
Gedankenfreiheit aufs Papier gebannt.
Sie klagten an, sie träumten und sie hofften,
der Geist der Fantasie, er ging voran.

Gedanken

Foto: Gisela Seidel

Den nahen Sommer freudevoll erwarten,
wo jede Seele ist des Denkens Garten,
man zwingt es nicht, es muss von selbst erblüh‘n,
ein stetes Werden, Kommen und Vergeh’n.

Gedankenfreiheit grenzenlos!
Du darfst die Blumen deiner Seele pflanzen,
setz‘ sie nach göttlichen Gesetzen, erdentief,
und pflück‘, dem Guten dienend, sie im Ganzen.