Ferne Klänge

Einst zog mich fort ein fernes Rufen,
von Stimmen, die ich nicht gekannt.
Es war ein Gleiten über Stufen,
das mich im Seelenflug verband.

Der Ruf in mir war warmes Klingen,
vertraut und wahr – so nah dem Herz.
Wie elfenhaftes Liedersingen,
drang es in Brust, in Kopf, mit Schmerz.

Und ich ertrug die starken Wellen,
sie zogen mich in ihren Bann.
In Quinten Klang von hohen Quellen
ertönten Lieder und Gesang.

Gebreitet war ein Notenteppich
aus feinster Himmelspoesie;
es schwebte mein sich sehnend Ich
im Wellentanz der Fantasie.

In den Akkorden ew’gen Seins
war meine Seele eingehüllt.
Die Welt, der Mensch und Gott sind eins
und ich und du sein Ebenbild!