
„Ein Traum eines Mädchens vor Sonnenaufgang“
Die Lippen, die dich küssten in der Nacht,
die Lügen, die dich streichelnd „Liebes“ nennen;
bei Tagesanbruch ist dein Herz entfacht,
und dein Verlangen wird in Sehnsucht brennen.
Nach ‚Jauche und Levkojen‘ riecht das Zimmer,
nachdem der Nebel des Das-war‘s darüber zog.
Es war ein Irrtum! – So erscheint es immer,
wenn dir die Liebe hier nur Schrecken bot.
Zerbrechlich ist der alte Traum vom Glück,
die Liebe ein Gespinst der Fantasie.
Das Band hält dich doch nur ein Stück,
dann reißt es - ewig bleibt es nie.
Es schwebt davon in Dunkelheiten,
nachdem es unergründlich Leiden schuf,
ist dann ein Band der Einsamkeiten,
das die Verbindung ins Vergessen trug.
Wie im Ballon ein Luft gefüllter Raum,
den es zerreißt, wenn man mit Nadeln sticht,
so bleibt so manche Liebe wie ein Traum,
der ausgeträumt ist, wenn der Tag anbricht.