Mondlicht

von Ephides

Image by Didier from Pixabay
Eine Silberstraße übers Meer
baut der Mond. Da komm ich dir entgegen,
doch ein kurzes Stück nur, deinetwegen,
dass du selber findest zu mir her.

Alle schlafen. Nur wer träumen kann,
weiss die Erdenschuhe abzustreifen,
und des Mondenlichtes Strahl zu greifen,
und den Weg zu finden dann und wann.

An der Silberstraße deiner Träume
steh ich oft … und oft gehst du vorbei,
blickst mich an, als ob ich fremd dir sei,
kehrst zurück in unerschlossne Räume.

Warten muss ich, warten dir zuliebe,
bis du selber mir entgegenreifst,
selbst des Mondenlichtes Strahl ergreifst. –
Du wärst so allein, wenn ich nicht bliebe.

Wie liegt im Mondenlichte

Wie liegt im Mondenlichte,
begraben nun die Welt;
wie selig ist der Friede
der sie umfangen hält!

Die Winde müssen schweigen,
so sanft ist dieser Schein:
Sie säuseln nur und weben
und schlafen endlich ein.

Nun öffnen sich die Blumen,
die Kelche strömen Duft.
Und kennst du den Vogel,
der aus den Büschen ruft?

Wie bin ich solch Frieden
seit langem nicht gewohnt!
Sei du in meinem Leben
der liebevolle Mond.