Der Hymnus des Echnaton

Quelle: Wikipedia – Echnaton und Nofretete in Anbetung von Aton dem Sonnengott

Bei alledem versteht der Hymnus den Aton ausschließlich als eine Gottes-Naturerscheinung, die ihren Willen und ihre Beziehungen zu den Menschen ausschließlich durch den König artikuliert und kultisch verwirklicht. Dennoch war der Aton-Kult keine Naturlehre im Sinne späterer griechischer Philosophen, sondern verfolgte, worüber heute weitgehend Konsens besteht, einen radikalen, wenngleich nicht vollkommen konsequenten Monotheismus. Damit war die mit Aton verbundene Theologie zugleich in ihrer unerbittlichen Konsequenz die einfachste und klarste Religion, die jemals geformt wurde!
So ist der Aton-Kult möglicherweise die erste Stiftungsreligion der Menschheitsgeschichte.

Quelle: Wikipedia

Ägypten und Israel im Vergleich

Echnaton regierte vermutlich ca. 1351–1334 vor Christus.
Der große Hymnus des Echnaton (Amenhotep IV.) gewidmet dem Sonnengott Aton und der Psalm 104 im Alten Testament weisen Ähnlichkeiten auf. Die Bücher Moses haben ihren Ursprung im ägyptischen Glauben, so auch der Gottesname „Jahwe“, der später zu JHWH, dem Gott der Bundeslade umbenannt wurde.

Die drei wesentlichen Erscheinungsformen von Re (auch Ra):

Als Chepri: Gott der aufgehenden Sonne am Morgen.

Als Verschmelzung des Re mit Harachte: Gott der strahlenden Sonne am Mittag.

Als Atum/Tum (Schöpfergott): Gott der untergehenden Sonne am Abend.

Quelle: https://www.mein-altaegypten.de
Teilansicht Quelle: Neues Museum, Berlin


Sei mir gegrüßt, o Ra!
Über dem Horizonte, gleich Tum, steigest du auf,
Und gleich Horus-Khuti erreichst du die Höhe am Himmel.
Wenn du segelst in deiner göttlichen Barke,
Mein Körper auf Erden badet im Licht deiner Strahlen.
Am Anblick deiner göttlichen Schöne erfreut sich mein Auge,
Herrschet der Friede im unermeßlichen Himmel.
Sieh, der Wind bläht deine Segel und erfreuet das Herz.
Mit mächtigen Schritten durchläuftst du die Weiten;
Deine Feinde liegen am Boden gestreckt;
Frieden im Himmel herrscht.
Die Planetengeister kreisend um dich
Singen dir Ruhm;
Und wenn du hinter den Bergen des Westens
Am Horizonte hinabsteigst,
Der Fixsterne schützende Geister
Neigen sich vor dir und beten dich an.
Deine Schönheit ist groß
In der Morgendämmerung, am Abend.
Du, Herr des Weltenlebens, der Weltenordnung,
sei mir gegrüßt, o Ra, wenn du am Horizonte aufsteigst,
Wenn du am Abend, Tum ähnlich, zur Ruhe gehst.
denn wahrlich, sie sind schön, deine Strahlen,
Wenn auf der Höhe des Himmelsgewölbes
Du vorbeiziehst in all deiner Herrlichkeit.
Die Göttin Nut, die dich geboren, weilt dort.
Gekrönt bist du zum König der Götter;
Und Nut, deine Mutter, die Göttin des himmlischen Meeres,
Sie neigt sich vor dir und betet dich an.
Weltenordnung und Weltharmonie strahlen aus dir.
Vom Morgen, da du emporsteigst, bis zum Abend,
Da du zur Ruhe gehst,
Mit mächtigen Schritten durchziehst du den Himmel.
Vor Freude dein Herz überquillt,
Und tief ist der Friede des himmlischen Sees.
gestürzt ist der Dämon!
Abgehauen die Glieder, gebrochen die Wirbel!
Zum Hafen treiben
Die segenbringenden Winde dein Schiff …
Die Götter im Westen und Süden, im Osten und Norden
Beten dich an.
Du, göttliches Ursein, aus dir
Entsprungen des Dasein Formen und Wesen …
Sieh nun, o Herr! Dein Mund läßt ertönen ein Wort,
Und schweigend lauscht dir die Erde.
Du einziger Gott! Du glänztest am Himmel
In urferner Vergangenheit, wo die Erde
Und ihre mächtigen Bergesketten,
Noch nicht geschaffen …
Du, der Schnell-Laufende! Du der Herrscher, der Einzige!
Du der Schöpfer alles Wesens und Webens!
Am Zeitenanbruch
Schufst du der himmlischen Götter Zunge.
Aus dem Urmeer hobst du empor die Wesen
Und rettetest sie auf die Meeres-Insel des Horus …
Könnt ich atmen die Luft, die dich erfüllt
Und den erfrischenden Nordwind genießen,
Welchen Nut, deine Mutter, dir bringt!
O Ra, meinen Geist segne in Gnaden!
Osiris gib meiner Seele ihr göttliches Wesen zurück!
Sei mir gegrüßet, du Götterherrscher!
Sei geprießen dein Name,
Du, Schöpfer der herrlichen Werke!
Mit deinen Strahlen beleuchtet, o Gott,
Meinen Körper, der, in der Erde verscharrt,
Ruhet in Ewigkeiten! …