Traum von der ‚goldenen‘ Schlange

Quelle: Wallhere.com

2006 verliebte ich mich, trotz innerlich starker Gegenwehr, in einen Kollegen, der verheiratet war und zwei kleine Kinder hatte. Ich höre schon die Moralapostel, die sagen werden: „Mir wäre das nicht passiert!“

Es passiert einfach und lässt Gefühle frei, die bisher nicht existierten.
Man will und darf nicht…auch nicht andere verletzen. Seine Frau wusste nichts davon.

Er schrieb die schönsten Briefe, hatte die zärtlichsten Gedanken und schien mich zu sehen, wie ich wirklich bin.

„Meine Liebste, ich denke nicht, dass unser Band eine schöne und auch keine tragisch, schöne „Geschichte“ ist. Ich bedaure sie nicht im Geringsten, auch wenn es weh tut und noch so schmerzt. Wir leben unser Leben, und Du gehörst für mich dazu. Du bist keine „Geschichte“, sondern meine Bestimmung! Wir müssen damit LEBEN, Du bist sogar bereit mich zu teilen, obwohl das gegen all Deine Prinzipien verstößt. Wir werden für uns einen Weg finden! Ich kenne ihn noch nicht, aber wir werden ihn finden! Und unsere Nähe wird noch größer werden, und Du wirst nicht traurig sein. Unser Band ist kein Traum! Wie sehr sehne ich mich jetzt nach Dir! Dein in Liebe! K.“

Er hatte geschrieben, ich würde zu seinem Leben gehören, und ich sei seine Bestimmung…wir MÜSSEN damit leben. Wie gerne würde ich das: mit ihm leben. Aber er hatte doch schon eine andere. Trotzdem schien uns das Schicksal zu bedrängen…oder war es mein Ego!? Auf jeden Fall las ich ‚Hoffnung‘ zwischen seinen Zeilen.

Dann träumte ich diesen Traum: Auf dem Kopfsteinpflaster einer Straße lag eine große, gelbe Boa-Constrictor.

Sie lag dort fast regungslos, als eine Postkutsche kam und direkt über ihren Kopf fuhr.

Das sagte mir das Traumbild: Die Schlange kann noch so schön aussehen, sie bleibt ein Ausdruck des Falschen, eines Fehlverhaltens. Ihr Tod zeigte mir, dass die Geschichte mit K. irgendwann ein ungutes Ende nehmen würde. Den Traum verstand ich als Warnung…wären da nicht die Begehrlichkeiten, die zum Greifen nah waren.

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

18 Gedanken zu „Traum von der ‚goldenen‘ Schlange“

  1. Liebe Gisela, Deine Haltung ist beeindruckend für mich. Dazu möchte ich Dir einfach nur Erich Frieds berühmtes Gedicht schicken. Du kennst es bestimmt schon. Liebe Grüsse, Elisa

    Es ist Unsinn
    sagt die Vernunft
    Es ist was es ist
    sagt die Liebe

    Es ist Unglück
    sagt die Berechnung
    Es ist nichts als Schmerz
    sagt die Angst
    Es ist aussichtslos
    sagt die Einsicht
    Es ist was es ist
    sagt die Liebe

    Es ist lächerlich
    sagt der Stolz
    Es ist leichtsinnig
    sagt die Vorsicht
    Es ist unmöglich
    sagt die Erfahrung
    Es ist was es ist
    sagt die Liebe

  2. Liebe Gisela, das war eine Entscheidung die du für euch getroffen hast. Doch in erster Linie für dich. Was ich gut finde ist, es war alles klar und ohne Lügen. Keine falschen Versprechen. Es geht also nur mit Offenheit. Vielleicht klappt es ja mit euch im nächsten Leben. Der Brief ist einfach wundervoll.

    Auch ich habe meine ganzen Briefe entsorgt, habe sie durch den Schredder geschickt. Lange hatte ich sie aufbewahrt. Aber dann kam der Tag, wo ich bereit war loszulassen. Für mich ist es beruhigend zu wissen, es geht ihm gut. Er hat eine sehr liebe Partnerin gefunden und wir unterhalten uns ab und zu am Telefon. Dreierkonferenz! Ich bekomme regelmäßig Fotos, von den Beiden.
    Gisela, bei mir hat es daran gelegen weil ich nicht nach Basel ziehen wollte. Ich denke es hat sich für alle zum Guten gefügt.
    Liebe Grüße Lilo

  3. Ich dachte eben an meine „verbotenen“ Lieben zurück… sie waren da, aber nur für mich, weil ich von Anfang an kein Zulassen duldete. Ich denke, das war bei mir eine Erziehungssache… wer weiß das schon!?
    LG

    1. Wenn ein Mann niemals „nein“ sagt und immer nur ein „Vielleicht“ oder auf ein nicht endendes Hoffen setzt, auf eine Liebe, die für immer hält, obwohl er seine Frau immer noch liebt und nicht verlassen will… Erziehungssache? Die Familie wohnte eine Straße weiter. Ich hätte seine Frau ohne weiteres informieren können. Aber ich wollte, dass es ihm gut geht. Aus Liebe! Da half mir meine innere Erziehung, auch wenn es schwer fiel. LG

        1. Lieber Rolf, darüber kann man streiten. Wenn er gelogen hätte, wäre er ein Blender gewesen. Hat er aber nicht. Einen Mann, der seine Familie verlässt, hätte ich sowieso nicht haben wollen. Was hätte er bei mir tun sollen? Er säße mit seiner Boxershorts auf meinem Sofa, dächte an seine Familie und würde mich hassen. Dann besser so. DIE Liebe scheint am größten, die ungelebt blieb.
          LG Gisela

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