
„Ein Verbrechen!“, rief da Einer,
"Evangelien zu lehren."
„Missionierte Teufelsstücke,
fremde Völker zu bekehren!“
Die Kulturen auszulöschen,
wenn sie eigenen Göttern dienen,
dienen sie doch nur dem Einen,
wenn auch unähnlich beschienen.
In dem kalten Licht der Tage
nutzten sie die Emotionen,
die Verbundenheit nach ‚oben‘
kappten sie mit Illusionen.
Unvernünftig klingt so vieles,
was die Kirchenleute sagen,
und die Frommen, die vertrauen
glauben, was die Lehrer klagen.
Inbrunst zollen ihre Lieder
in der Andacht. – „Wie sie singen!“
„Lauscht nur dem Brimborium
und den priesterlichen Stimmen.“
Jeder, der den Geist empfangen,
der die Schöpfung ist auf Erden,
in des Zweifels Finsternissen
muss ihn niemand erst bekehren.
Trägt er doch das alte Wissen
in des Lebens Neubeginn
und kein Widerstreit der Kirchen
beugt das Haupt vor dem „Ich bin!“
Die Macht des Geistes wird manifestiert, nicht durch Erzbischöfe, Bischöfe, Päpste, Priester, Imane und Rabbiner, sondern durch gewöhnliche Sterbliche, die mit der wunderbaren Aufgabe betraut sind, dem Großen Geist zu helfen, damit göttliche Liebe, Weisheit und Macht allen zur Verfügung stehen, die bereit sind, sie zu empfangen.
Die Arbeit aus Nächstenliebe, die diese Menschen leisten, kann man nicht messen. Das ist eine Aufgabe, die die Kirchen erfüllen sollten. Aber anstatt Aufbewahrungsorte vitalisierender geistiger Kraft zu sein, sind sie zu dem geworden, was der Nazarener „übertünchte Gräber“* nannte, wo sie unfruchtbare, sterile, antiquierte, dogmatische Lehren predigen, die keine Beziehung zum menschlichen Leben, seinen Problemen und seinen enormen Möglichkeiten haben.
*Matthäus 23:27 :„Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr gleich seid wie die übertünchten Gräber, welche auswendig hübsch scheinen, aber inwendig sind sie voller Totenbeine und alles Unflats.“
Es gibt immer solche und solche. Für ein gottgefälliges Leben brauche ich keine Kirche. Aber ich sehe hier vor allem die zahllosen Menschen, die sich in ihren Gemeinden organisieren und engagieren. Selbst bin ich Gemeindemitglied, aber kein Kirchgänger, ich kann mit Liturgien und Gesängen nicht viel anfangen. In den seltenen Besuchen habe ich allerdings auch schon mal richtig gute, gesellschaftskritische Predigten gehört.
Guten Morgen, liebe Gisela, und Grüße, Reiner
Guten Morgen, lieber Reiner! Gemeindemitglied zu sein bedeutet Mitglied einer Kirche zu sein. Der Nazarener wollte niemals eine Kirche gründen. Wozu, wenn nicht aus materialistischen Gründen hat sich die katholische Kirche gebildet? Vor allem um den Gemeindemitgliedern das Geld aus den Taschen zu ziehen. Da spendet man beispielsweise als Besucher Geld zum Erhalt des Kirchenschatzes, der aus Gold und Edelsteinen besteht. Welcher Reichtum, welche Ländereien und Fabriken gehören den Kirchen? Auch heute noch wird Grundbesitz der Kirche vererbt. Es geht hier nicht um gute Predigten, sondern um das vorgegaukelte Bild des frommen Sünders, der in den Himmel kommt, wenn er in die Kirche geht. Es ist schlimm genug, dass jeder Mensch in diesem Staat Kleriker bezahlen muss, ob er will oder nicht. Als Gemeindemitglied zahlt man zusätzlich Kirchensteuer. Wofür? Warum brauchen Gemeinschaften ein kirchliches Mäntelchen um sozial zu sein? LG Gisela
Liebe Gisela, ich bin reformiert und zahle gerne Kirchensteuer, weil ich weiss, wie gross das soziale Engagement unserer Kirchgemeinden ist. Und das kostet eben auch Geld. Wir haben keinen Kirchenschatz aus Gold und Edelsteinen, aber natürlich besitzt unsere Kirchgemeinde die notwendigen Immobilien (Kirche, Gemeindezentrum). Für die katholische Kirche kann ich nicht sprechen, da kenne ich mich nicht aus, im Gegensatz zu dir. Liebe Grüsse Elisa
Friedenslehre des Jesus von Nazareth oder Vatikan und Lutherlehre, die immer wieder für Kriege waren und sind. Leichtgläubige Menschen sind mit der Suggestion zu täuschen, dass Kirchen gut sein müssen. Doch wenn die Kirche am Boden lag, predigte sie den Krieg.
Trennung von Staat und Kirche? Der deutsche Staat bezahlte 594 Millionen Euro im Jahre 2022 an die Kirchen. Es sind Gehälter von Bischöfen und Pfarrern darunter – ebenso wie der Unterhalt für bestimmte Gebäude. Neben den Staatsleistungen kassierten die Kirchen Kirchensteuer – im Jahr 2021 etwa sechs Milliarden Euro für die evangelische und 6,7 Milliarden Euro für die katholische Kirche. Darüber hinaus finanzieren sich die Kirchen aus diversen anderen Quellen.
Die jährlichen Einnahmen der katholischen Kirche in der Schweiz beliefen sich auf fast eine Mrd. Franken; die Einnahmen stammten hauptsächlich aus Kirchensteuern; das Vermögen der katholischen Kirchgemeinden in der Schweiz wird auf mehr als 1,5 Mrd. Franken oder 1,37 Mrd. Euro (Stand März 2013) geschätzt.
Leider liegen mir für die evangelische Kirche in der Schweiz keine Angaben vor. Aber sie ähneln sich sicher.
Ich wurde evangelisch getauft und bin zweimal aus dieser Kirche ausgetreten und das aus gutem Grund. Sich aus Nächstenliebe einer entsprechenden Gemeinschaft anzuschließen ist sicher lobenswert. Wenn es dazu eine Kirche braucht, die ihre Milliarden lieber den Armen schenken sollte, muss man sich darüber Gedanken machen. Liebe Grüße, Gisela