Winterwald

von Ernst Preczang (1870-1949)
Peder Mørk Mønsted (1859-1941)
Weiß steht der Wald. Du wandelst still
und weltentrückt einsame Pfade.
Der Himmel schüttet lichte Gnade
auf alles, was hier funkeln will.

Die Wipfel glühn, und Ast bei Ast
entlodern in das große Schweigen;
Sprühfunken rieseln von den Zweigen
und ihrer silberschweren Last.

Mit einer Riesenmütze schaut
der Busch aus schneeverklärten Gründen,
und alle Glockensternchen zünden
den Märchenglanz auf Moos und Kraut.

Breit fließt des Tages helle Macht,
ein Meer, dahin in sanften Wellen,
und aus den letzten Winkeln quellen
siehst blitzend du die weiße Pracht.

Es schweigt der Wald. Doch leise schwingt
um dich ein Lied aus fernsten Auen.
Du hörst es nicht. Du kannst nur schauen.
Und hörst es doch: das Licht, es singt.

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

9 Gedanken zu „Winterwald“

  1. Liebe Gisela, ich bin ganz berührt von der Kraft und dem Licht Deiner Worte. So treffend und kunstvoll beschreibst Du die unverdorbene Natur und den Winter, den wir momentan in seiner schönsten Form erleben dürfen. Ich danke Dir und schicke Dir eine liebe Umarmung. Elisa

    1. Liebe Elisa, in der Überschrift hatte ich den Autor dieses wunderschönen Gedichtes vermerkt: Ernst Preczang (1870-1949).
      Diesmal sind es nicht meine Worte. Ich danke Dir fürs Lesen und freue mich, wenn es positive Gefühle in Dir wecken konnte.
      Gerne erwidere ich Deine Umarmung und sende liebe Grüße zurück, Gisela

        1. Liebe Elisa, da kein Foto des Dichters existiert, konnte ich es leider nicht unter das Gedicht setzen, was ich sonst tue.
          Dein Übersehen ist gleichzeitig eine Anerkennung für mich. Danke dafür. Dir auch einen schönen Abend und liebe Grüße, Gisela

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