Aschermittwoch

Aschermittwoch – Carl Spitzweg (1808-1885)
Die Maske fiel. Alles vorbei!
Entblößt das wahre ICH im Spiegelbild.
Das Ende einer bloßen Gaukelei.
Es zeigt ein trauriges Gesicht,
ganz unverhüllt.

Du spielst die Rolle deines Lebens,
mit oder ohne Kreuz auf deiner Stirn.
Nur ein paar Tage suchtest du vergebens
in einem andern ICH dich zu verlier’n.

Doch du erwachst, nach Alkoholgenuss
erkennst zu spät das Übel deines Tuns.
Gefangener im Kerker deines Frusts,
wünscht du dir Asche auf dein Haupt
und kannst nicht ruhn.

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

9 Gedanken zu „Aschermittwoch“

  1. Meine Bibel ist mindestens 120 Jahre alt, denn die erste Widmung stammt von 1902. Mir war heute so danach und ich schlug vollkommen willkürlich eine Seite auf. Mein Blick fiel auf den Psalm 102. Ich habe ihn laut vorgelesen. Der Vers 27 hat mich besonders zum Nachdenken gebracht. Damit bin ich noch nicht am Ende angekommen. Ich habe aber daraufhin den gesamten Hiob durchgelesen.
    Und mit dieser langen Lesung geht ein besonderer Tag zu Ende, ein Tag voller Rückbesinnung auf Zeiten des Lachens und der Küsse, ein Tag mit Gedanken und Gewissheit an die immerwährende Liebe.
    Davor war ich über eine Stunde auf dem Friedhof, und habe am Graben den erweiterten Text verlesen. Allerdings ohne Musik, denn es regnete ununterbrochen, was den Instrumenten sehr geschadet hätte. Anlass dafür ist ihr Geburtstag, den sie heute hätte feiern können. Mein Tag endet mit Liebe im Herzen und mir Zuversicht.

    1. Im Psalm 102,34 steht, dass das Leben niemals aufhört. Man wird das alte Kleid ablegen und erhält irgendwann ein neues. Ein neuer Geburtstag. Was im Leben zusammengehörte, wird sich immer wiederfinden.
      In Hiob steht ähnliches. Wir waren schon einige Male hier und werden es womöglich wieder tun, wenn der Große Geist es so bestimmt hat. Liebe vergeht nicht!
      Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, lieber Jo. Sei nicht verzagt!

    1. Früher ging man in die Kirche und beichtete am Aschermittwoch dem Priester seine Sünden. Obwohl das leider heute immer noch geschieht, bin ich der Meinung, dass es keine Sünden gibt, von der die Kirche freisprechen kann, nur Erfahrungen, die jeder Mensch im Laufe des Lebens macht. Begangene Fehler bereut man sicherlich. Aber, wenn man an diesem Punkt angelangt ist, ist es nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Einzige Bürde ist Selbstmitleid. Die sollte man ablegen. Dann wird es leichter.

          1. Das muss vor allen Dingen auch nichts mit der Institution Kirche und deren spezielle Reden zu tun haben, sondern wenn ich für mich das Empfinden habe, mit meinem Gott über mich und meine empfundenen Verfehlungen Zwiesprache zu halten, dann tue ich das; unabhängig vom Wochentag und der Jahreszeit. In diesem Sinne ist mein Statement dort oben zu verstehen.

          2. Das geht mir genauso. Ich brauche weder Kirche noch Karneval um Verfehlungen zu beichten. Gott ist allwissend und weiß alles von mir.

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