Auf Sand gebaut

Templer – Kirchenfenster
Die Kirche hat in frühen Jahren, Fahnen mit Kreuz voran -
der Ritter Sturmgewand und Schwert getragen.
So hat das Elend dieser Welt im Kampf begonnen,
fuhr fort im Kriege, Waffen segnend, unter brauner Sonne. 

Zwischen Trümmern baute man ein neues Babel. 
Herrschaftlich und edel, sagen Bilder alter Fabeln,
auf hohen Felsen, einst bebaut mit Blut und Erden,
wo Aberwitz in Recht verkehrt zu Märchen werden. 

Der Hufe Klappern tönt im Geiste durch die Zeiten
und lässt beschwingte Rosse durch die Wälder reiten; 
man ahnt noch ihr Gewieher zwischen den Ruinen,
doch floh die Zeit und nahm das Bild mit ihnen. 

Noch immer stellen Macht und Geld die größten Götter;
wie einst erhoben von den Maulhelden und Spöttern.
Das Volk baut weiter die Paläste hier auf Erden.  
Zeit lässt sie, wie auf Sand gebaut, Ruinen werden.

Doch manchmal treibt der Rauch verbrannter Räume
und einst verkohlter Throne durch die Träume;
nach Brandschatzen der vielen wilden Reiter,
Jahrtausende zurück, geht Babels Gier heut weiter. 

Autor: Gisela

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