bei Annette von Droste-Hülshoff in Meersburg am Bodensee



Gedichte und Poesie von Gisela Seidel über Gott und die Welt




Dein Bild berührt mich sanft in Träumereien,
verspür’ die Nähe Deiner sich’ren Führung,
darf mich an der Unendlichkeit der Liebe freuen,
genieße die Sekunden himmlischer Berührung.
In meinen Taggedanken bist Du mein Begleiter,
verbunden stets durch Deiner Worte Kraft,
bist mir im Hintergrund mein stiller Leiter,
der meines Daseins Fülle Sinn verschafft.
So, wie das Liebesglück gepaart mit Tränen,
folgt der Enttäuschung bange Hoffnung dann,
und der Erfüllung folgt alsdann das Sehnen,
so bindet uns ein flüchtig’ Leben ewig lang.

Wahrnehmung und Empfindung,
dem Geiste abgerungen,
nicht endende Verbindung,
von Raum und Zeit durchdrungen.
Ein Netzwerk der Ideen,
belebte Fantasien,
globales Zeitverstehen,
kosmische Energien.
Universales Leben,
mit frischem Geist erschaffen,
erwachende Gedanken,
die Zukunft leichter machen.
Erfindergeist in Zeiten,
wo vieles noch verborgen;
den neuen Weg bereiten,
der Welt von Übermorgen.
Die Grenzen überschreiten,
geheimnisvoll und groß,
wie Schöpfer Samen streute,
einst in den Erden Schoß.
Keime der Himmelsführung,
Wurzeln im Heimatbild,
Bewusstsein der Berührung,
die allen Menschen gilt.


Nur unsre Seele weiß,
dass wir zusammen waren,
in den von Gott erschaffnen Jahren,
als uns in fernem Land
die tiefe Liebe band,
und wir uns sehnten
nach der Einheit des Anderen.
So manches Leben, das wir durchwanderten.
Hier warst du fern,
doch tief im Herzen
blieben wir verbunden,
und funkelt in der Einsamkeit
des Alls ein Stern,
so seh‘ ich dich in
flücht’gen Traumsekunden.
Wenn du nicht wärst,
der mir mit Geisteskräften spendet,
bis dass des Aufstiegs Mühe endet.
Oh, Seliger in andrer Dimension,
so ist dein Leuchten Gott zum Lohn,
damit ich dich am Ende wiederfinde,
und ich mit dir die Ewigkeit ergründe.