Graue Vorzeit

Schlacht bei Rocroi am 19. Mai 1643 – Augusto Ferrer-Dalmau Nieto *1964
Aus der Vorzeit dunkler Tage
steigen sie empor, wie Schwaden,
flüstern mir mit leisen Stimmen,
hör‘ sie lachen, hör‘ sie klagen.

Nur der Wind kennt ihre Namen,
Ihre Leiber nahm die Erde;
denn die Vielen, die da kamen,
starben auf dem ‚Feld der Ehre‘.

„Gott gesegnet sei ihr Handeln
und der Krieg von Gott befohlen.“ -
Seh‘ in Priesterkleidern wandeln,
die zum Lohn der Welt gelogen.

Gott, den sie mit Namen nannten,
aus den heiligen Legenden,
dessen Nennung Priester brannten,
in die Herzen der Bedrängten.

Menschen, die vor tausend Jahren
durch den Zeitkanal geschritten,
mussten einst zu Grabe tragen,
sich und unerfüllte Bitten.

Wispern hör‘ ich ihre Stimmen -
rufen Gott mit fremden Namen;
Trug und Wahn zu überwinden,
ist nicht Zeugnis dieser Armen.

Frömmigkeit mit Augenbinden -
löst sie sanft in Lieb‘ und Lehre,
lass sie Lügen überwinden -
Leben ist das Feld der Ehre.

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

4 Gedanken zu „Graue Vorzeit“

  1. Liebe Gisela, Deine Zeilen sind ergreifend und aufwühlend. Auch wenn Kriege Jahrhunderte her sind, sie bleiben schrecklich. In England war unterwegs zu einer Festung illustriert, welch grauenhafte Verletzungen die Kämpfenden damals während einer Schlacht zu gewärtigen hatten. Wenigstens gibt es heute das Rote Kreuz, auch wenn es die Kriege nicht besser macht. Liebe Grüsse, Elisa

    1. Liebe Elisa, 30 Jahre lang Krieg und die folgende Zeit bis zum Frieden war sicher ebenso blutig. Mann für Mann ein ‚Hauen und Stechen‘ – ein sinnloses Gemetzel. Das Rote Kreuz wird heutzutage nicht mehr wie früher respektiert und geschont. Frustrierte Menschen verschonen im Kriegsfall nichts und niemanden. Wir dürfen nicht aufhören auf Weltfrieden zu hoffen. Liebe Grüße, Gisela

Kommentar verfassen