Herbstzeit

Die letzten Blätter fallen von den Zweigen
und auf den Straßen liegt das nasse Laub.
Tief sich die Äste der Platanen neigen
und Regen mischt sich mit dem Straßenstaub.
 
Von Ferne naht die Nacht mit dunklen Schatten
und um die Häuserecke pfeift der Wind.
Ein braunes Blatt tanzt auf den Gehwegplatten,
die feuchte Luft macht Fensterscheiben blind.
 
Spinnweben glänzen nass in letzten Sonnenstrahlen;
ein Regenbogen spannt sich über Stadt und Land.
Mit voll bepackten Zweigen die Kastanien prahlen –
stehn majestätisch dort am Straßenrand.
 
Hör’ fern vom Kirchturm her der Abendglocke Ton.
Ihr Klang ist anders als an Sommertagen.
Die graue Stille ist des Herbstes Handwerkslohn –
es wird bald Winter, will das Läuten sagen.
 
Und oft in dieser finstren Totensonntags-Zeit,
lässt sich ein Lichtstrahl durch die kahlen Äste gleiten.
So wirst du Mensch – traf dich auch wehes Leid –
zu neuer Hoffnung über Gräber schreiten!
 

Autor: Gisela

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