Im Fluss der Stadt

Bild von Thang Ha auf Pixabay
Fließend zieht sich der Menschen Gang
durch Straßen dieser Stadt,
die Schatten tanzen, kurz, mal lang,
auf Gehsteig, Hauswand, Blatt.

Vorüber eilt so mancher Schritt -
man hüllt sich in Gedanken;
ein jeder folgt mit gleichem Tritt,
lässt Abstandsdornen ranken.

Sind undurchdringbar, märchengleich -
kein Prinz, um sie zu brechen,
hört nur im eignen stillen Reich
des Geistes Rosen sprechen.

Geheimnisvoll des Schweigens Mund,
versteinert sind die Blicke,
Mensch hastet durch des Flusses Schlund,
sucht seinen Weg zum Glücke.

Autor: Gisela

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8 Gedanken zu „Im Fluss der Stadt“

  1. Und doch passiert es hin und wieder, dass jemand die Dornen zu einem anderen Menschen durchbricht. Vielleicht überwindet er sich, um Hilfe zu bitten oder um überschwänglich Freude mitzuteilen. Meist zur Freude beider. Liebe Grüße zum Sonntag, liebe Gisela von Bettina 🌞

    1. ‚Der Junge auf dem weißen Pferd, der kommt nicht mehr…“ Oft wartet man ein Leben lang auf diesen Prinzen. Stattdessen räumt jemand die Dornen weg, um selber zuzustechen. Wenn man liebt, öffnet man möglicherweise den Falschen Seele und Herz und was anfangs positiv erscheint, wird schnell zum ‚Gott im Dornenbusch‘. Bei mir hat die Freude nie lange angehalten. Leider! Alles Liebe Dir und viele Grüße, Gisela

  2. Ein eindrückliches Gedicht, liebe Gisela. Mit Deiner symbolhaften Schilderung unseres Gangs durchs Leben berührst Du mich. Es erinnert mich an Hesses „Seltsam, im Nebel zu wandern! Einsam ist jeder Busch und Stein, Kein Baum sieht den andern, Jeder ist allein.“ Danke, Elisa 💜

    1. Genauso habe ich es empfunden, liebe Elisa. Vielen Dank für Deinen Kommentar! Die Dichte der Dornen hat zugenommen. Jeder Mensch lebt in seinem Dornröschenschloss und möchte erlöst werden. Von Anfang bis Ende sind wir immer alleine. Ich wünsche allen Einsamen geistigen Beistand und Zwiegespräche mit den Unsichtbaren. Alles Liebe Dir und herzliche Grüße, Gisela 🌈

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