Mücken und Menschen

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Auf die alte Regentonne
fiel die erste Morgensonne,
wo sie schlafen,
die Mückenlarven,
bis zum Verpuppen,
in großen Gruppen.

Sie hingen nass,
im dunklen Fass,
erquicklich in der seichten Brühe,
erwachten sie in Herrgottsfrühe,
der Spaß vorbei,
das Einerlei.

Der Wasserspiegel sank
im morschen Regentank,
bis man’s entdeckte:
es leckte.

Besser wär’s hinaus zu hüpfen
und zu schlüpfen,
dachten sich die Puppen
am Schuppen.

Mücken Mädchen war’n geboren,
Männchen hatten längst verloren,
saßen nur noch dumm
auf den Pflanzen rum.

Mädchen wetzten ihre Stachel,
und sie lernten, Blut und Rache,
böse vor sich hin zu brummen
und beim Saugen zu verstummen.

Menschenblut auf ihren Fährten,
jagen spielend durch die Gärten,
fliegen durch die warme Luft,
durch den Sommerregenduft.

Finden wieder eine Tonne,
lockt sie in der späten Sonne,
und der lang ersehnte Regen,
lädt sie ein zum Eierlegen.

Es gibt in verschied’nen Schichten,
die böse brummen und die schlichten,
und and’re gibt’s, die hängen rum,
zu dumm.

Das Teuflische im Menschen

Albrecht Dürer 1471-1528 – Paradiesschlange

Es ist immer schwierig über Religionen zu reden, weil man niemandem zu nahe treten möchte. Mein Beitrag über Moses beinhaltete zwar einige Kritik, aber letztendlich gehört das Alte Testament zum Christentum. Die Bibel zeigt stets mehrfache Dimensionen. Man darf die Geschichten nicht nur als historische Ereignisse sehn, denn da wird man oft vergeblich Spuren suchen.

Es beginnt bei der Geschichte vom ‚Garten Eden‘. Tiere müssen immer noch nach den Naturgesetzen leben. Da der Mensch mit einem Verstand erschaffen wurde, mit dessen Hilfe er bewusst wird, kann er sein Leben nach seinem Willen einrichten und von seinen ‚gesunden‘ Instinkten abweichen, was sie verdirbt. Dieser ungesunde Selbstzweck bringt seinem Körper und seiner Seele Störungen und Krankheiten. Das ist die Macht der Ur-Schlange auf dem Baum der Erkenntnis des Gutem und Bösen im biblischen Paradies.

Das bedeutet, dass Satan den Menschen über seinen Verstand beherrscht und über sein Bewusstsein in ihn eindringt. Ohne den Verstand wäre Satan ein unbewusstes Naturgesetz.

Quelle: Wikipedia

Aus den vier Elementen wurde das Weltall aufgebaut. Satan gilt als Herrscher über alles Materielle, also über die heute sogenannten Aggregatzustände, d. h. Erscheinung und Zustandsform, in der die Welt existiert. Jesus warnte seine Jünger nach letzten Abendmahl: „Gehen wir, es nähert sich der Herr dieser Welt.“ Damit meinte er Satan. Er ist das Gesetz der Materie.

Die Wissenschaft hat auch die indische Vedanta-Philisophie durchleuchtet, die schon vor Jahrtausenden behauptete, dass der Mensch vor Urzeiten androgyn gewesen sei wie die Engel. Dieses Wesen trug beide Geschlechter in sich. Sie waren Mann und Frau in einer Person = ein Mensch.
1. M, 27: „Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, nach dem Bilde Gottes schuf er ihn; als Mann und Weib schuf er sie.“

Die Bibel sagt nichts anderes aus. Adam wird als Wesen dargestellt, das am Anfang beide Geschlechter in sich trug. Erst später wurde aus ihm heraus Eva von Gott entnommen‘. So ähnlich wird diese Entwicklung auch seitens der Wissenschaft bestätigt, wenn sich dieser Prozess wohl über Jahrmillionen hingezogen haben muss.

Der Herr der Materie, Satan, hat demnach die zwei Geschlechter voneinander getrennt und Mann und Frau zu zwei selbstständigen Wesen gemacht, die sich fortpflanzen und die Welt bevölkern konnten.

Was letztendlich blieb, ist die Sehnsucht nach dem Eins-Sein, welches nach der Trennung nur noch in einem geschlechtlichen Akt für kurze Zeit vollzogen werden kann. Die Sehnsucht nach dem auf Erden unerreichbaren einzigen Ich bleibt, damit sich die Körper vereinigen, ohne innere Identität im Geiste.

Irgendwann muss der Mensch einsehen, dass die sexuelle Kraft trügerisch ist. Befriedigung empfindet er auf Dauer nie, kein Glück und keine Erfüllung. Und was geschieht, wenn er alt ist? Da bleibt nichts, wenn es mit der körperlichen Liebe nicht mehr klappt. Hatte der Mensch nicht ein ganzes Leben lang nach seiner ‚besseren Hälfte‘ gesucht? Sie sollte seine Ergänzung sein. Was gibt es auf dieser Welt?: den unbewussten Willen, sich zu vereinigen und das, was man „Liebe“ nennt. Bedingungslose Liebe kann der Mensch hier nicht erreichen, weil Satan dazwischen steht, das Gesetz der Materie.

Eine nur körperliche Erfahrung kann nicht wirklich befriedigen und selig machen. Der Mensch erinnert sich an seinen Ur-Zustand des Eins-Seins und sehnt sich danach zurück. Als er in den materiellen Körper hineingeboren wurde, ist er ‚aus dem Paradies gefallen‘.

Den Drang nach Einheit und wahrer Liebe kann der Mensch hier nur im Geiste verwirklichen. Auf diesem Weg wird er den Ausweg aus der Versklavung finden und die Form zurückverwandeln als geistige Kraft. Wenn wir die sexuelle Kraft wieder auf eine höhere Ebene erheben, ins Erhabene steigern und veredeln können, dann haben wir Satan mit seiner eigenen Kraft besiegt. Der Animus und die Anima sind im Geiste eins.

„Von der Gewalt die alle Wesen bindet,
befreit der Mensch sich, der sich überwindet!“

Johann Wolfgang von Goethe