Leichtigkeit

Julien Dupré (1851-1910)
Abgehärtet durch das schwere Tragen
mancher Krisen, die hier Wunden schlugen,
war des Bauern Hand in alten Tagen,
als sie sich durch Dornenfelder gruben.

Gegen Stein und Disteln mussten kämpfen,
all die Arbeitsamen, die die Äcker bauten;
Schwielen, die die Schmerzempfindung dämpften,
wenn sie ihre Hände in die Dornen tauchten.

Spürten nicht einmal die tiefen Stacheln
und die Nesseln, wie sie ätzend bissen;
nahmen nicht so schwer des Krieges Krachen,
wenn die Bomben große Krater rissen.

Sensibler Mensch – auch heute trägst du Sorgen,
verletzlich kannst du Leben kaum ertragen;
geistig gereift sind deine Hände weich geworden,
leicht bluten sie an dornenreichen Tagen.

Seelengeformtes Schicksal deiner Stunden,
trage mit Leichtigkeit des Daseins Los;
lege Gelassenheit auf deine Wunden,
lass sie die Schwiele sein, die Schmerz verschloss.

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

4 Gedanken zu „Leichtigkeit“

    1. Ja, das waren andere Zeiten, liebe Marie, und manchmal scheinen die Menschen auch andere zu sein als damals. Ich nenne es heute „gepamperte Gesellschaft“. Danke und liebe Grüße, Gisela 🪻🌷💚

    1. Herzlichen Dank fürs Lesen und für Deinen Kommentar, liebe Laura. Manchmal gehört eine Menge Gelassenheit im Leben dazu, um in diesen Polaritäten Stand zu halten. Ich wünsche Dir eine gute Zeit! Liebe Grüße, Gisela

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