Sommertage schreiten weiter, wärmen auf Gemüt und Sinn. Ruhe ist dem Spaß gewichen, Stunden gehen schön dahin. Man verbringt sie in den Gärten, wenn man sie zu eigen zählt; sitzt zum Grillen vor dem Rauche, der sich in den Himmel quält. Steinzeit – hier lässt sie uns grüßen. Was einst, als Prometheus Gabe, er mit Feuer uns gegeben, lodert heut‘ im Ur-Gehabe. Fackelnd, in der Glut verloren, nebeln uns Gerüche ein; tote Tiere stehn und warten, wollen bald gegessen sein. Freut euch, metzelnde Gemeinde, Sommerzeit ist eingeläutet; grillt, wie die Neandertaler, frisch vom Supermarkt erbeutet.
Schlagwort: Feuer
Der Drache
Wie eine lang gestreckte Kette
lag Haus an Haus am Wegesrand.
Die Menschen riefen: Gott, errette
uns vor der Hölle Leid und Brand!
Uns fuhr das Übel in die Glieder,
durch den, der auf dem Berge wohnt,
der, seit die Drachen fliegen wieder,
im dunklen Schloss der Ritter thront.
Kennt keine Gnade, dieser Herr!
Brennt unsre Hütten, stiehlt das Vieh.
Wir sahn ihn mit dem Zaubrer stehn,
der zwang uns drohend in die Knie.
Auf einmal kam das Höllenstück
und schwang sich über Haus und Tal.
Der große Drache kam zurück
und brachte Ängste, überall.
Feuer und Schwefel spie er aus,
weil es sein Meister ihm befahl.
Dann flog er unters Wolkenhaus,
zur Höhle hinterm Wasserfall.
Er hatte keinen eignen Willen
und Selbstbewusstsein war im fremd,
wurde gerufen, zu erfüllen,
bis jedes Haus im Dorfe brennt.
Doch eines Tags, da stand ein Kind
vor ihm mit Gott erfülltem Lachen.
Da hielt er an und bat den Wind,
die vielen Feuer auszumachen.
Seitdem ward er nie mehr gesehen,
da blühte Gutes auf aus Bösem.
Oft kann ein seltsames Geschehen,
den Bösen liebevoll erlösen.