Lebensbaum – die Blätter fallen,
frühjahrsblühend sein Gewand,
was berauschend war gediehen -
duftumzogen war sein Stand -
trieb nur Blüten. Frucht zu werden
war des Wachstums hehres Ziel;
doch nun fallen seine Blätter,
fruchtlos seine Zeit verfiel.
Kühler Geist, du bist gekommen!
Fröstelnd steht der Baum des Lebens.
Blätter taumeln, wie die Jahre,
fallen, durch des Windes Schweben.
Webt der Herbst nun graue Schleier,
lässt er die Natur genesen;
neue Kraft fließt, Frucht zu werden,
zur Vollendung aller Wesen.
Schlagwort: Lebensbaum
Blüten
So, wie ein Blumenstrauß, so ist das Leben,
der prachtvoll zeigt sich in den schönsten Farben.
Er hat den Sinnen reiches Glück gegeben
und niemand sieht der Blüten stilles Darben.
Schon abgeschnitten von der Lichtflut ist die Hülle,
bis sie tagtäglich sich zu Tode blüht,
die Stiele streckend, hingelenkt zur Fülle,
dem Himmel zugewandt, wenn sie vergeht.
Erst ist das Leben wie ein zarter Trieb,
doch Blüten unsres Lebensbaumes fallen.
Welch‘ Antwort, die das Leben schuldig blieb?
Wir blüh’n für andre. Geben heißt: für alle!