An einem goldnen Faden hängt das Leben,
der Mensch webt schicksalhafte Bilder auf den Grund.
Um die Stationen klar hervorzuheben,
sind sie oft dunkel, farblos, manchmal bunt.
Aus vielen Fäden, die verknotet, wirren,
entstand ein finsteres Gespinst aus Schuld;
durch Leid und Tragik, fehlerhaftem Irren,
riss manchem Lebensfaden die Geduld.
Beim Auseinanderwirren, müßig Trennen,
der vielen Fäden, die das Lebenstuch bedecken,
ist jener goldene Faden zu erkennen,
der sich in all dem Wust der Zeit versteckte.
Führt Mensch ans Ziel der göttlichen Bestimmung,
hineingewoben, wie im goldenen Vlies,
bringt er auf dunklem Grund Erkenntnis und Besinnung,
gesponnen für des Geistes Paradies.
Schlagwort: Lebensfaden
Stroh zu Gold
Zaghafte Schritte setzen wir im Ungewissen, das schicksalhaft sich auf den Wegen breitet. Des Menschen Lebensweg ist längst umrissen, wenn er den angedachten Weg beschreitet. So, wie ein leeres Blatt, ganz unbeschrieben, fügt unser Handeln Licht und Schatten ein. Wir wählten unsren Weg, auch wenn hienieden das Bild verlorenging im Erdensein. Bevor wir durch das dunkle Tor geboren, da rangen wir in Freiheit um dies Leben. Den Sinn des Leidens haben wir verloren, das schon auf Erden wird Verwandlung geben. Mit off’nen Sinnen kommt das Rückerinnern; wenn wir besonnen unser Schicksal ändern, dann können wir auch ohne „Rumpelstilzchen“, allein, den gold’nen Lebensfaden spinnen.