Weltenzeitenwende

von Ephides

Quelle: Pinterest

Du, einer wirren Zeit verirrt Geschlecht,
schau hin – am Horizont die schwarzen Reiter!
Noch schattengleich, doch näherkommend schon,
umzingeln dich des Dunkels wilde Streiter!

Dir war das Dunkel oft willkommen doch,
in seinem Schutze reiften deine Taten,
und seinem Flüstern gabst du gern Gehör.
Nun sieh – es sprießen deiner Taten Saaten!

Was zitterst du und kannst es nicht ertragen?
Du warst doch mutig sonst, wenn’s anders galt!
Das deinen Zwecken dienstbar war, das Dunkel,
sieh jetzt in seiner wirklichen Gestalt!

Und fühl der alten Erde fiebernd Beben,
und wanken sieh das Haus der Wissenschaft,
und stürzen sieh der Menschheit heil’ge Güter
und mit sich reißen deine beste Kraft!

Denn plötzlich ist das Dunkel überall,
das nun zerstörend gegen dich sich wendet.
Des Horizontes schwarze Reiter sind
das Böse, das du selbst einst ausgesendet.

Doch Gnade lässt das Dunkel vor dich treten,
dass du’s erkennst, erkennend dann erlöst.
Drum trag der Liebe Fahne ihm entgegen,
dass du erlösend auch dich selbst erhöhst!

Denn angelangt bist du, verirrt Geschlecht,
an deiner wirren Wege jähem Ende.
So geh zurück in dich, und hol aus dir die Kraft,
und wirk die große Weltenzeitenwende!