Winterende

Peder Mork Monsted (1859.1941)
Das Grün in diesem Land ist blass, befleckt,
dem Wachstum fern, im Wintergrau verblichen;
das kahle Astwerk, das sich in die Lüfte streckt,
ist wärmesuchend vor dem Frost gewichen.

Wie ein Chamäleon, bereit für neue Farben,
liegt es getarnt, das Kolorit verdeckt;
fast unsichtbar, die Haut mit Kältenarben,
geduldig, tief im letzten Schnee versteckt.

Das Leben haucht im Atem feuchte Wärme,
im Februar klopft ein eisig‘ Kälteherz,
erstarrt ist die Natur in Sonnenferne,
am Winterende pflügt der Monat März. 

Dann bricht hervor aus dunklen Erdenschollen,
was in der Tiefe längst im Kern geboren,
und aus naturbedingtem heil‘gem Wollen
treibt es hinaus am warmen Frühjahrsmorgen. 

Frühlingssonne

Bild von Gerhard G. auf Pixabay

Der Winter zieht mit Trauerflor
vorbei am Horizont.
Der Sonne Strahl bricht mild hervor.
Erwacht, der Frühling kommt!

Schneeglöckchen sind sein erster Gruß,
stehn hier und dort im Tau.
Die Kälte weicht im warmen Kuss,
vergeht im lichten Blau.

Ein leises Zwitschern in der Luft
versöhnt mit Winterhärten.
Bald treibt ein Hyazinthenduft
durch bunte Heimatgärten.