Ferne Zeiten

Albert Samuel Anker (1831 -1910)
Berauscht von der Vergangenheit
und Träumerei so mancher Stunde,
wo die Romantik ferner Zeit
erfüllte jede traute Runde.

Von Fern geseh‘n scheint alles gut,
so sauber und gediehen,
mit unschuldsreinem leichtem Blut
scheint dieses Bild zu fliehen. 

Die Erdenbürger überwanden,
vom Muss getrieben, Leid und Pein.
Gebunden in des Tagwerks Banden,
schlich sich so mancher Notstand ein.

Die Männer fielen in den Kriegen,
wo keiner Sieger war, nur tot. 
Die Frauen kämpften um die Kinder,
bettelnd um jedes Stückchen Brot.

Ihr Erdenkleid, zu Staub verweht,
die Qualen sind verwunden,
und doch erlebt so mancher Geist
astrale Weltenstunden. 

In jedem Haus, in jedem Schmuck,
schlägt Puls der alten Zeiten,
ihr Dasein fühl ich und der Druck
will Demut mir bereiten. 

Autor: Gisela

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6 Gedanken zu „Ferne Zeiten“

    1. Liebe Elisa, ich liebe die Bilder von Albert Anker. Das Bild „Länderkinder“ hatte er nach Einmarsch der Franzosen in Midwalden 1798 gemalt. Es stellt die Murtener Hauptgasse dar, in der die Bürger Kinder aufnahmen, die ihre Eltern verloren hatten.
      Vielen Dank für Dein Interesse und liebe Grüße, Gisela

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