Hanns guck in die Luft

aus „Der Struwwelpeter“ von Heinrich Hoffmann aus dem Jahr 1844
Er schaut zum Himmel und sinnt, was dort oben,
ein Träumer, be-geistert mit dem Jenseits verwoben.
Er geht mit sorglosen, eiligen Schritten,
nur ist ihm im Traumland das Hiersein entglitten.

Seine Füße tragen nicht Körper, nur Geist,
ein Gefühl, das die Zukunft mit Leichtigkeit weist.
Vom Alltag geschieden, sehnt er sich weit fort,
weg von den Bürden am irdischen Ort.

Er glaubt an nicht sichtbare Dinge und Mächte,
die ihm auf dem Weg Sicherheit brächten,
doch im täglichen Leben liegen Hürden bereit -
er muss sie nehmen, ist davor nicht gefeit. 

Über Steine des Weges, die zu überwinden,
triumphierend, mutig, den Ausweg finden.
Sie sind die Schwere auf täglicher Spur,
die zum Fall bringen kann – eine Mahnung nur,

mit offenen Augen durchs Leben zu gehen,
um in dieser materiellen Welt zu bestehen. 
Dann sind wir gestärkt in Charakter und Geist,
der mit uns durch die zeitlosen Sphären reist. 

Autor: Gisela

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8 Gedanken zu „Hanns guck in die Luft“

  1. Liebe Gisela, Fein umgesetzt, die Geschichte vom Struwelpeter! Es ist schon so und bleibt eine Gratwanderung: den Kopf dem Himmel zugewandt, die Füsse fest am Boden. Der Baum ist ein gutes Beispiel dafür. Ich danke Dir und grüsse Dich herzlich, Elisa

    1. Vielen Dank, liebe Elisa. Ich denke so oft an diese Geschichte, wenn ich die jungen Leute mit ihren Handys herumlaufen sehe, die die Welt gar nicht mehr wahrnehmen. Besonders schrecklich finde ich es, wenn sie einen Kinderwagen schieben, auf ihr Handy starren und das Kind nicht mehr sehen. Seltsame Zeiten!
      Herzliche Grüße an Dich❣

      1. Du sprichst mir aus dem Herzen, liebe Gisela. Es kommt tagtäglich vor, ja es scheint normal zu sein, doch ich finde es so traurig, wenn eine junge Mutter das Lächeln, die neugierigen Augen, den klaren, unschuldigen Blick ihres Kindes nicht mehr sieht.🙁😞Ja, es ist eine seltsame Welt. Liebe Grüsse, Elisa

        1. Ja, das ist schlimm,liebe Elisa. Ich sehe diese jungen Mütter immer wieder. Sie haben nur noch Augen für das Handy. Aber ich habe mein eigenes Verhalten nicht vergessen. Damals schob ich den Kinderwagen mit einer Zigarette in der Hand. Das sehe ich heute auch noch hin und wieder und finde das furchtbar. So ändern sich die Zeiten. Alles wird gut! Liebe Grüße, Gisela💕

          1. Liebe Gisela, ich erinnere mich an meine Spazierfahrten mit meinem Söhnchen im Wägelchen. Auf einmal wünschte ich mir, dass er etwas sagen und erzählen könnte – und, so komisch es tönt, aber ich war wirklich eine unerfahrene junge Frau, erst da kam mir in den Sinn, dass ich einfach mit ihm plaudern müsse. Und so wies ich auf die Vögel, ein Flugzeug am Himmel, Blumen am Wegrand usw. und begann formte die dazugehörigen Worte. Mein Sohn konnte sehr früh sprechen, lange bevor er gehen konnte! Ein wunderbares Erlebnis, das kannst du mir sicher nachempfinden. Seine grösste Stärke war auch später seine Redegewandtheit, die ihm im Beruf und bei Mitmenschen viel einbrachte. Elisa

          2. Liebe Elisa, ich mit meiner morbiden Fantasie, bin am liebsten über den Friedhof gegangen, aber das jeden Tag und sehr gerne. Ach ja, es ist schon so lange her. Die Erinnerungen kann uns niemand nehmen. Alles Liebe für Dich und eine freundschaftliche Umarmung. Gisela

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