Das Frühjahrsblühen ging vorüber,
nur dürftig sind die Bäume tragend,
und in den Gärten schwebt ein trüber
Rauch vom Grill bis in den Abend.
Man röstet Fleisch in rauen Mengen
und sieht nicht, was der Erde blüht.
Wo Tierwohl schweigt bei Partygängen,
berührt der Tod nicht das Gemüt.
Der Erde Wohl sind reife Früchte,
sie wachsen nicht in den Regalen.
Der Supermarkt deckt viele Süchte,
dort schreit kein armes Tier in Qualen.
Die halbe Welt trägt ihr Verderben
auf kargen Böden, elendstief.
Wo viele Kinder hungers sterben,
kein Wasser eine Pflanze trieb.
Sie stehen da, sehn unser Plündern
mit leeren Mägen, und wir nehmen
das letzte noch aus ihren Mündern;
kein totes Kind wird uns beschämen.
Das Menschenleben ist begrenzt,
auch unser Wohlstand stirbt beizeiten,
es bebt in uns der letzte Lenz,
bringt scheinbar ew’ge Nacht des Schweigens.
Die Armut treibt im Himmel Blüte,
die Sehnsucht wird ins Licht gehoben,
himmlischer Segen wird zur Güte,
voll Harmonie, wie Frucht verwoben.
Was wir mit sehnsuchtsleerer Hand
entbehrten und was unerfüllt,
wird uns ein Blüh’n im lichten Land,
zum Segen, nicht von dieser Welt.