Sonnenfeuer

Sir John Everett Millais (1829-1896)

Die Frühlingsluft tanzt durch die Gärten,
vermählt sich fröhlich mit dem Wind,

umhüllt mit einem weichen Wehen,
den Weltschmerz, wie ein kleines Kind.

Die Sonne zaubert hehres Leuchten
voll Freude in des Tages Zeiten,

und Himmelsfrieden lässt den Lärm
des Alltags in die Dünste gleiten.

Ihr Heerschar himmlischer Gewalten,
die ihr dem Schöpfer dienend schafft,

entzündet in den Menschenherzen,
des Abends eure Sonnenkraft!

Und jedes Herz, vom Glanz erhellt,
getröstet, wird sein Leid verstehen,

drum muss es abends stille sein,
dann kann der Schmerz der Welt vergehen.

So nah und doch so weit

Totes Lamm im Schnee – Briton Rivière (1840 -1920)

Ach, würd‘ die Welt doch singen,
bis in den lichten Tag,
in Harmonien klingen,
wie’s Herz und Seele mag.

Ach, würd‘ die Welt genesen,
mit vogelreichem Sang
und Wahrheit uns erlösen,
ein ganzes Leben lang.

Ach, wär doch endlich Stille
und Ruh auf dieser Welt.
Nur Gutes tun, der Wille,
ein Dasein ohne Geld.

Ach, wäre doch schon Frieden,
Gesundheit ohne Leid.
Die Lager voller Blumen
und Kinder voller Freud.

Ach, schmerzte nicht das Sehnen
nach der Vergangenheit…
mit allen Lebensplänen –
so nah und doch so weit.