Es schweigt der Wind,
lässt Flocken ruhig tanzen;
die Welt ist puderzuckerweiß geworden.
Trägt alles Welke,
wie in kostbaren Monstranzen,
vom Schnee bedeckt, in einen Wintermorgen.
Altes ging mit dem Jahr,
das, wie verweht, vergangen,
noch schwingt es zeitverloren mit und nah.
Wie ein gelesener Brief,
zerrissen, doch im Herzen wortgefangen,
der Wärme brachte, wo nur Kälte war.
Schlagwort: Schneefall
Von oben her
Schneeweiß, wie ein sonnbeglänztes Meer, liegt das weite Land in stiller Pracht. Flocken haben es bedeckt, von oben her, bringen uns ein Bild, das glücklich macht. Flockentreiben kommt aus ferner Welt, fällt und segelt auf den Winterwinden; flüchtig ist das Nass, vom Frost erstellt, Sonne bringt das Element zum Schwinden. Lichtes Treiben schwebt vom Himmelszelt, weiß und rein scheint es, das Flockenheer. Flüchtig sind die Dinge dieser Welt, nur gelieh‘n sind sie - von oben her.
Der Wind, das himmlische Kind
Wind fegt die kalte Erde,
sattelt die wilden Pferde.
Sie schnauben und verwehen
und bleiben niemals stehen.
Weiß ist die Welt von Glitzer,
der Sturm ein Herrgottsschnitzer,
er weckt in kahlen Gärten,
des Winters Schlafgefährten,
nimmt mit in Windeseile
die losen Blätterteile.
Er braust durch Land und Straßen,
die Mensch und Tier verlassen.
Doch bald wird still das Sausen
und Ruhe folgt dem Brausen.
Das Volk, es schmückt die Fenster,
vertreibt die Wind-Gespenster
mit Tannengrün und Kerzen,
erhellt die trüben Herzen.
Im lichten Widerschein
tritt Seelenruhe ein.