Man schmeckt den Herbst, er schmeckt nach Haselnüssen, nach Pflaumenkuchen und nach Apfelküssen, nach Butterbirnen und Erinnerungen, den – selbst im Alter unzerstörbar jungen.
Man riecht den Herbst, er riecht nach letzten Rosen, nach bunten Astern und nach Herbstzeitlosen, nach Rauch und Feuer auf Kartoffelfeldern, nach Pilzen, selbst gesucht in Heimatwäldern.
Man sieht den Herbst, er prangt in allen Tönen und will mit Früchten Mensch und Tier verwöhnen, man hört sein Lied und spürt die festen Bande, die man als Kind geknüpft zum Heimatlande.
RAMMSTEIN zum Frühstück. Wer davon nicht wach wird!? Ein, so finde ich, sehenswertes Musikvideo. Auch ich bin der Meinung, es sollte in keinem Schulunterricht fehlen.
Johann Friedrich Reichardt komponierte die Melodie zu diesem Text aus dem 16. Jahrhundert, der im Laufe der Zeit immer wieder vom Volksmund an die aktuellen Sprachgewohnheiten angepasst wurde.
Text: (nicht der von „Zupfgeigenhansel“)
Wär ich ein wilder Falke, ich wollt mich schwingen auf, und wollt mich niederlassen vor eines Grafen Haus.
Denn darin lebt ein Mädlein, Magdalena ist sie genannt, so hab ich freier Berggesell kein schöner brauns Meidlein erkannt,
An einem Montag es geschah, an einem Montag sehr früh, da sah ich die schöne Magdalena in Vaters Garten ausgehn.
Da sie nun in den Garten kam, wohl unter die Linden lief, da lag ich freier Berggesell, darunter süß und schlief.
„Wohlauf mein Berggesell geschwinde, Denn es ist an der Zeit, Ich hör die Schlüsselein klingen, Mein Mutter ist nit weit.“
„Hörst du die Schlüsselein klingen, und ist dein Mutter nit weit, so flieh mit mir von hinnen wohl über die Heiden breit.“
Ich nahm sie bei der Hände, bei ihrer schneeweißen Hand, und führt sie an ein Ende, wo ich ein Herberg‘ fand.
Da lagen wir zwei in Freuden Bis auf dritthalbe Stund: „Kehr dich rumb, schöne Magdalena, beut mir dein roten Mund.“
„Du sagst mir wohl von Kehren, sagst mir von keiner Eh; und war es nicht geschehen, Geschäh’s doch nimmermehr.“
Und wer dieses Liedlein gesungen, von neuem gesungen hat: ein freier Berggesell ist er genannt, auf Sankt Annaberg in der Stadt.
„Ziehen Sie die ältesten Schuhe an, die in Ihrem Schrank vergessen stehn! Denn Sie sollten wirklich dann und wann auch bei Regen durch die Straßen gehn.
Sicher werden Sie ein bisschen frieren, und die Straßen werden trostlos sein. Aber trotzdem: gehn Sie nur spazieren!… Und, wenn’s irgend möglich ist, allein.
Müde fällt der Regen durch die Äste. Und das Pflaster glänzt wie blauer Stahl. Und der Regen rupft die Blätterreste. Und die Bäume werden alt und kahl.
Abends tropfen hunderttausend Lichter zischend auf den glitschigen Asphalt. Und die Pfützen haben fast Gesichter. Und die Regenschirme sind ein Wald.
Ist es nicht, als stiegen Sie durch Träume? Und Sie gehn doch nur durch eine Stadt! Und der Herbst rennt torkelnd gegen Bäume. Und im Wipfel schwankt das letzte Blatt.
Geben Sie ja auf die Autos acht. Gehn Sie, bitte, falls Sie friert, nach Haus! Sonst wird noch ein Schnupfen heimgebracht. Und, ziehn Sie sofort die Schuhe aus!“
Ein Haus und Sicherheit Ein Ring in Ewigkeit Ein Mensch, der immer bleibt Vernunft für allezeit Wovor haben wir nur so viel Angst
Ein Lächeln, das nicht stimmt Ein Blick, der nichts beginnt Die Hand, die nur noch nimmt Und Zeit, die schnell verrinnt Wovor haben wir nur so viel Angst
Und der Wind fegt all die Blätter fort Und der Tod, ist mehr als nur ein Wort Denn nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt Kein Ring, kein Gold, kein Leid Nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt
Es wird Zeit zu leben Endlich Zeit Zeit zu leben
Mein Paß sagt mir, ich bin Das Konto sagt, ich hab
Die Fotos und das Kind Zeigen, ich war immer da
Alles was ich habe gehört mir
Nichts als Schmerz, sagt die Angst Nichts als Angst, sagt der Schmerz Halt es fest, sagt der Kopf Laß es los, sagt das Herz
Und die Liebe sagt leis… jetzt und hier Und der Wind fegt all die Blätter fort Und der Tod, ist mehr als nur ein Wort Denn nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt Kein Ring, kein Gold, kein Leid Nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt
Es wird Zeit zu leben Endlich Zeit Zeit zu leben Endlich Zeit Zeit zu leben Endlich Zeit Zeit zu leben Endlich Zeit
Quelle: Musixmatch Songwriter: Klaus Dieter Hoffmann
Loreena McKennitt – Album: „A Midwinter Night’s Dream“
LYRICS – Latein:
Veni, veni, Emanuel: Captivum solve Israel, Qui gemit in exilio, Privatus Dei Filio
Gaude! Gaude! Emanuel Nascetur pro te, Israel.
Veni veni, O Oriens; Solare nos adveniens; Noctis depelle nebulas, Dirasque noctis tenebras. Gaude! Gaude! Emanuel Nascetur pro te, Israel.
Veni, Clavis Davidica; Regna reclude celica; Fac iter tutum superum, Et claude vias inferum.
Gaude! Gaude! Emanuel Nascetur pro te, Israel.
Veni, veni, Adonai, Qui populo in Sina Legem dedisiti vertice In maiestate glorie.
Gaude! Gaude! Emanuel Nascetur pro te, Israel.
Übersetzung:
O komm, o komm, Emmanuel und erlöse das gefangene Israel, das hier im einsamen Exil trauert, bis der Sohn Gottes erscheint.
Freu dich, freu dich! Emmanuel wird zu dir kommen, oh Israel.
Vor langer Zeit lag die Erde schlafend und wartete auf die dunkelste Nacht, um die Taube des Friedens mit sich zu bringen, auf den Flügeln, den Flügeln der Sonne aufsteigend. Steigt auf den Flügeln der Sonne.
O komm, o komm, du heller Tagesfrühling! Gieße auf unsere Seelen dein heilendes Licht. Vertreibe die lang anhaltende Dunkelheit der Nacht und durchbohre die Schatten des Grabes.
Freu dich, freu dich! Emmanuel wird zu dir kommen, oh Israel.
Freu dich, freu dich! Emmanuel wird zu dir kommen, oh Israel.
Nun gibt der Herbst dem Wind die Sporen. Die bunten Laubgardinen wehn. Die Straßen ähneln Korridoren, In denen Türen offen stehn.
Das Jahr vergeht in Monatsraten. Es ist schon wieder fast vorbei. Und was man tut, sind selten Taten. Das, was man tut, ist Tuerei.
Es ist, als ob die Sonne scheine, Sie lässt uns kalt. Sie scheint zum Schein. Man nimmt den Magen an die Leine. Er knurrt und will gefüttert sein.
Das Laub verschießt, wird immer gelber, Nimmt Abschied vom Geäst und sinkt. Die Erde dreht sich um sich selber. Man merkt es deutlich, wenn man trinkt.
Wird man denn wirklich nur geboren, Um, wie die Jahre, zu vergehn? Die Straßen ähneln Korridoren, In denen Türen offen stehn.
Die Stunden machen ihre Runde. Wir folgen ihnen Schritt für Schritt Und gehen langsam vor die Hunde. Man führt uns hin! Wir laufen mit.
Man grüßt die Welt mit kalten Mienen. Das Lächeln ist nicht ernst gemeint. Es wehen bunte Laubgardinen. Nun regnet’s gar. Der Himmel weint.
Man ist allein und wird es bleiben. Ruth ist verreist, und der Verkehr Beschränkt sich bloß aufs Briefeschreiben. Die Liebe ist schon lange her!
Das Spiel ist ganz und gar verloren. Und dennoch wird es weitergehn. Die Straßen ähneln Korridoren, In denen Türen offen stehn …
Wenn der Regen niederbraust, wenn der Sturm das Feld durchsaust, bleiben Mädchen oder Buben hübsch daheim in ihren Stuben. Robert aber dachte: Nein! Das muss draußen herrlich sein! Und im Felde patschet er mit dem Regenschirm umher.
Hui, wie pfeift der Sturm und keucht, dass der Baum sich niederbeugt! Seht! Den Schirm erfasst der Wind, und der Robert fliegt geschwind durch die Luft so hoch, so weit. Niemand hört ihn, wenn er schreit. An die Wolken stößt er schon, und der Hut fliegt auch davon.
Schirm und Robert fliegen dort durch die Wolken immerfort. Und der Hut fliegt weit voran, stößt zuletzt am Himmel an. Wo der Wind sie hingetragen, Ja, das weiß kein Mensch zu sagen.
Kinderbuch von:
Obwohl das Kinderbuch heutzutage zur ’schwarzen‘ Pädagogik gehört, war es noch zu meiner Zeit ein Mittel der Erziehung. Bereits mit vier Jahren konnte ich es auswendig. Es war Angst machend und doch spannend zu gleich. Ich habe mich in vielen Geschichten wiedergefunden.
Ihr und die Dummheit zieht in Viererreihen In die Kasernen der Vergangenheit. Glaubt nicht, dass wir uns wundern, wenn ihr schreit. Denn was ihr denkt und tut, das ist zum Schreien.
Ihr kommt daher und lasst die Seele kochen. Die Seele kocht und die Vernunft erfriert. Ihr liebt das Leben erst, wenn ihr marschiert, Weil dann gesungen wird und nicht gesprochen.
Ihr liebt die Leute, die beim Töten sterben. Und Helden nennt ihr sie nach altem Brauch; denn ihr seid dumm und böse seid ihr auch. Wer dumm und böse ist, rennt ins Verderben.
Ihr liebt den Hass und wollt die Welt dran messen. Ihr werft dem Tier im Menschen Futter hin, Damit es wächst, das Tier tief in euch drin! Das Tier im Menschen soll den Menschen fressen.
Ihr möchtet auf den Trümmern Rüben bauen Und Kirchen und Kasernen wie noch nie. Ihr sehnt euch heim zur alten Dynastie Und möchtet Fideikommiss Brot kauen.
Ihr wollt die Uhrenzeiger rückwärts drehen Und glaubt, das ändere der Zeiten Lauf. Dreht an der Uhr! Die Zeit hält niemand auf! Nur eure Uhr wird nicht mehr richtig gehen.
Wie ihr’s euch träumt, wird Deutschland nicht erwachen. Denn ihr seid dumm und seid nicht auserwählt. Die Zeit wird kommen, da man sich erzählt: Mit diesen Leuten war kein Staat zu machen!
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