Eine Weile fortzureisen,
Urlaub nehmen von Daheim,
neue Wege, die da weisen,
die vom alten Trott befreien.
Wo sich tummeln die Besucher,
sind sie voll, die Liegestühle,
viele Menschen schauen den Ort,
und am Meer sucht man die Kühle.
Voll die Nacht mit Kichern, Grölen,
alkoholisierten Massen,
jeder will am Ort „Zuhause“
Ruhe haben auf den Straßen,
doch der Ort ist eingenommen
von Touristik und vom Geld;
Freiheit ist im Suff verkommen.
„Hey, was kostet uns die Welt?!“
Wie doch die Finanzen fließen,
aus den übersatten Reihen!
Alltagsmasken abgesetzt,
wollen sie die Gier befreien.
Am Büffet und an den Tischen,
abends an den Bars am Strand,
lassen sie es ‚richtig krachen‘,
losgelöst vom Anstandsband.
Nach dem Alkohol die Leere,
und die Sünden letzter Nacht
werden nach der Tagesschwere
erst verdrängt, dann neu gemacht.
Schließlich fahren sie nach Hause
und sie sehn sich als ‚die Coolen‘,
feierten in fremden Betten,
drängten sich an Swimmingpoolen.
Dem „Ich muss“ bestimmten Handeln,
folgte man im Gruppenzwang.
Sittlich stark, sich selbst zu dienen,
damit man anderen dienen kann,
ein „Ich will“ bestimmtes Leben
zeugt den freiheitlichen Geist,
der im ehrenhaften Streben
in die fernen Länder reist.
Die Maske fiel. Alles vorbei!
Entblößt das wahre ICH im Spiegelbild.
Das Ende einer bloßen Gaukelei.
Es zeigt ein trauriges Gesicht,
ganz unverhüllt.
Du spielst die Rolle deines Lebens,
mit oder ohne Kreuz auf deiner Stirn.
Nur ein paar Tage suchtest du vergebens
in einem andern ICH dich zu verlier’n.
Doch du erwachst, nach Alkoholgenuss
erkennst zu spät das Übel deines Tuns.
Gefangener im Kerker deines Frusts,
wünscht du dir Asche auf dein Haupt
und kannst nicht ruhn.
Ein Ohrwurm hing als kleiner Rest, wie Fetzen, im Gehörgang fest,
dort trat er mit zerriss’nem Klang ungnädig den Alleingang an.
Nach einer wohl durchzechten Nacht hatte ein Mensch ihn mitgebracht;
statt Schlaf verfolgt ihn nun Musik, mit Tönen, die dem Ohr nicht lieb.
Dort gingen didel-dadel-dum die Schwindel ihm im Kopf herum,
und als des nachts sie kreisend flogen, war Kopfschmerz in das Hirn gezogen.
Vom Alkohol gebeugt und stumm, saß nun der Mensch im Bett herum.
Von der Musik war nichts geblieben, der Ohrwurmfetzen war vertrieben,
der Rausch der Nacht war bald vorbei, das Ganze ihm nun Warnung sei.
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