Treibholz

Treibholz im Meer der Ewigkeit,
gestrandet an den Bergen letzter Sicht,
im Tal der Sonne steht die Zeit,
bevor sie taucht ins rote Licht.

Wolken, sie treiben mit dem Wind,
zeichnen am Himmel Flüchtigkeit,
so wie sein Hauch durch Dünen rinnt,
wenn er über die Wüsten streift. 

Die Einsamkeit hat zarte Stimmen,
ihr Klang ist hell und ewiglich,
wie die Choräle will er singen,
bis er am Schall der Welt zerbricht. 

Die Sonnenhand zeigt letzte Spuren
des Menschseins kurzer Erdenpflicht,
gekrönte Vielfalt der Kulturen,
die wie Atlantis schnell zerbricht. 

Eiszeit

Bild von Simon H. auf Pixabay

Die Sonne blinzelt durch die Scheiben,
als hätte sie an Kraft verloren.
Ich hab bei diesem Wettertreiben
wenig geschwitzt und viel gefroren.

Sind Pole längst verschoben worden?
Die Erde scheint ins ‚Aus‘ geführt.
Ist dort, wo Norden war, noch Norden,
die neue Eiszeit programmiert?

Kommt das, wo jetzt die Meere stranden,
was Menschen der Natur entrungen,
durch Überflutungen abhanden,
wie von Atlantis einst gesungen?

Gab es ein Land vor unsrer Zeit,
mit Geistesgrößen, die ertrunken,
Hochtechnisiert vor langer Zeit,
laut Platon längst im Meer versunken?

Unsterblich wollten sie sich machen,
mit machtbesessener Eitelkeit,
dann schluckte es des Meeres Rachen,
das einst gemachte Menschenreich.

Die Welt vergeht, sie treibt und wandelt,
was heute glänzt, ist morgen fort.
Die Menschheit forscht, sie lebt und handelt.
Zu spät? Ein andrer führt das Wort!