Zeit der Uniformen

1. Reihe links: mein Großvater väterlicherseits (1944 gefallen)
Es war die Zeit der ‚feschen‘ Uniformen,
die Lockerheit in enge Normen presst,
die, exerziert nach Militärreformen,
im Drill gelernt, wie es sich Morden lässt.

Das Töten einfach so als Lust empfinden,
ein Macht-Erlebnis der erlesenen Art;
beim ersten Mal ist es ein Überwinden,
doch später wurd’s zur Gott verwandten Tat.

So stark, mit Waffe in den Händen,
ein Druck nur und ein Leben ist dahin;
man wäscht das Blut der Vielen von den Wänden,
doch niemals aus der Seele, aus dem Sinn.

Die Ordnung ist ein tugendhaftes Streben,
doch Buch zu führen über Massenmord
ist so pervers, wie heut noch danach leben
und leugnen, wie bestialisch mancher Ort.

Die ewig Gestrigen, sie leben,
sind auferstanden, stehn zur Wahl bereit.
Die, die aus eingesunkenen Grüften streben,
soll man nicht neu erwecken hier und heut.

Der Anfang

Bild von Pete Linforth auf Pixabay
So der Anfang, wie das Ende!? –
„Wehret ihn!“, so war die Mahnung,
doch man sehnt ihn sich herbei,
überhört die laute Warnung.

Grause Nazi Fantasien
ewig gestriger Geschöpfe,
greifen bald schon nach Berlin,
herrschend über alle Köpfe.

Nicht die Leuchte hoher Bildung
ließ das Herz der Vielen brennen,
die sich schreiend zu ihm wandten
und sich nun zu ihm bekennen.

Braungetönte Reden streute
man im Osten dieses Landes,
die, die ‚echte‘ Führung wollten,
wählten ihn, bar des Verstandes.

Wo einst Menschenleiber zuckten,
in den alten Folterstätten,
treiben sie, die Altverfechter,
Kampfbereite aus den Betten.

Mag es Gott verzeihn, doch schuldig
sprechen ihn die Mordgerichte,
schuldig treibt die Unfreiheit
ihn durch alle Weltgeschichte.

Wollen die, die ihn erhoffen,
neue Mauern um sich bauen,
weil sie, längst im Kopf errichtet,
gegen jede Einsicht mauern?

Untat klebt auf Wählerstimmen -
30 Jahre sind vergebens;
ihn, den sie den Anfang nennen,
wird der Rückschritt unseres Lebens.

Aus „Wallensteins Tod“ von Friedrich von Schiller:

Nicht was lebendig, kraftvoll sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare.

Das ganz Gemeine ist’s, das ewig Gestrige, was immer war und immer wiederkehrt, und morgen gilt, weil’s heute hat gegolten!

Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht, und die Gewohnheit nennt er seine Amme.

Nur zwischen Glauben und Vertrauen ist Friede!

Die ewig Gestrigen

Aus „Wallensteins Tod“ von Friedrich von Schiller:

Nicht was lebendig, kraftvoll sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare.

Das ganz Gemeine ist’s, das ewig Gestrige, was immer war und immer wiederkehrt, und morgen gilt, weil’s heute hat gegolten!

Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht, und die Gewohnheit nennt er seine Amme.


Nur zwischen Glauben und Vertrauen ist Friede!



Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!