Sieger und Besiegte

Verdict of the People – George Caleb Bingham (1811-1879)

Nur einer kann der Sieger sein!
Des Einen „Ja“, des Anderen „Nein“.
Doch wer die Menschenwahl erfüllt,
ist nur des Wunsches Abziehbild;

verwaschen ist es schon nach Stunden,
denn wieder scheint nicht der gefunden,
der führend, mit beherzter Hand,
die Menschen schützt in diesem Land.

Raubritter gibt es lang nicht mehr,
modern ist heut‘ der Geldverkehr.
So manches ‚Huhn ist schon gerupft‘,
wenn es noch auf der Wiese hupft.

Die Hintergründe sind verzerrt,
der Weg zur Wahrheit bleibt versperrt.
Sehr ausdrucksvoll sind ‚große‘ Worte,
„zurückgedreht“, wie die Retorte.

Das Alte, das sich meist bewährt,
wird uns als ‚Zukunft‘ präsentiert.
„Nach mir die Sintflut!“, bitte sehr…
sie wollen weiter, wie bisher.

So ist Atlantis einst verschwunden!
Kann unsre Welt denn so gesunden?
So werden Völker der Nationen,
wohl später an den Polen wohnen.

Profan

Das Zeitgeschehen ist profan,
nur ein vergängliches Problem.
Ein Kreuz der Wahl im Zukunftsplan,
nicht immer gut und angenehm.

Die Wahl zu haben, frei zu denken,
ist ein Geschenk, doch offenbart‘s,
wie hier die Menschen seit Gedenken,
von Politik der Wahl genarrt.

Zur Urne werden wir getrieben,
ob wir nun wollen oder nicht.
Wer gar nichts kreuzt, wählt Anti-Frieden…
wo mach ich’s Kreuz? – Ich weiß es nicht.

Ist dieses Mal besonders schwer,
denn Lügen tun sie allemal.
Zu vordergründig? Bitte sehr!
Es heißt doch deshalb Qual der Wahl.

Mit „Halla-Marsch“, soll der hinein,
ins Kanzleramt, rotwangig, munter?,
wird’s die sexistisch Forsche sein,
sie butterte den Besten runter?

Oder der mit ‚schlumpfgem‘ Lächeln,
mit Händen in den Hosentaschen?,
ich hörte ihn im Vorfeld schwächeln;
Re-gierung würden andre machen.

Drum wähl ich nicht das kleinste Übel,
wenn ich den Tierschutz lieber wähle,
und „die Piraten“ ohne grübeln,
gedankenfrei zum Sieger zähle.