Winterfarbe

Bild von marcelkessler auf Pixabay

Das Wasser ist so trüb, so träg quält sich der Fluss,
und die Natur verdunkelt ihre Lebenslichter,
verstreut der tristen Winterstunden graues Muss,
treibt müdes Gähnen auf die Ruhezeit-Gesichter.

Der Boden, Höhlung durch des Wassers Kraft,
liegt hart und steinern unter weicher Fläche,
als eisig glitzernd in der Flocken Pracht,
der Frost anhielt der Fluten ew’ge Bäche.

In blasse Trauerfarben hüllt der Tag sich ein,
gefolgt von einer ewig langen Nacht,
die dunkel sich im Wintermondenschein
mit schwarzen Schatten kalt und endlos macht.

Fragen

Die dunklen Flüsse tragen schwer
an ungelösten Fragen,
wälzen sich träg vom Land zum Meer,
Vergessenes längst begraben.

Sie sanken auf den tiefen Grund,
wie Flüche, die verbannten.
Den frei gewaschenen Stein im Bund,
gerundet hart die Kanten.

Kein Sonnenstrahl drang je hinein,
die Dichte zeigt kein Weichen.
Wo warmes Licht belebt den Rain,
da lässt kein Schein sie bleichen.

Verdichtet ist, was leblos dann
gelähmt am Vorwärtsschreiten.
Wer über’s Wasser laufen kann,
gehört den Ewigkeiten.

Die Fragen mancher dunklen Zeit,
sie bieten kein Verstehen;
sie werden mit der Gegenwart
gemeinsam untergehen.